Simulations-Tool für die Maschinenbeschickung per Roboter
Bedienerlose Schicht an der Maschine
Die zerspanende Fertigung ist umso wirtschaftlicher, je länger die Werkzeugmaschine läuft – am besten Tag und Nacht. Das geht nur mit automatisiertem Be- und Entladen der Dreh- oder Fräsmaschinen, was neben der besseren Nutzung der Anlagen auch noch weitere Vorteile mit sich bringt, wie höhere Qualität durch stabilere Prozesse, Einsparungen von Personalkosten und Entlastung der Mitarbeiter. Die Software Visual Components hilft dabei, Anwendungen für das automatisierte Be- und Entladen zu planen, zu simulieren und Machbarkeitsstudien durchzuführen.
Einige Werkzeugmaschinenhersteller bieten das Be- und Entladen mit Robotern als Zusatzoption an. In der Praxis sind jedoch viele Beladesituationen sehr individuell, sodass sich einige Systemintegratoren auf die Automation rund um Werkzeugmaschinen spezialisiert haben und Lösungen anbieten, die modular auf die Kundensituation abgestimmt sind.
Ein Beispiel dafür sind die EasyRobotics ProFeeder von Samsys, einem Unternehmen mit Produkten aus dem Bereich von Pick&Place-Anwendungen. Die ProFeeder sind Schränke mit Schubladen. Dazu gehören auf dem Schrank oder einem separaten Podest montierte Roboter. In den Schubladen befinden sich die zu bearbeitenden Werkstücke, sie werden per Roboter der Werkzeugmaschine zugeführt und nach der Bearbeitung wieder in die Schubladen abgelegt. So lässt sich z.B. eine bedienerlose dritte Schicht realisieren.
Bei jedem der Modelle ProFeeder Compact, ProFeeder Flex oder ProFeeder X handelt es sich um kundenspezifische Lösungen. Je nach Werkzeugmaschine, Größe, Form, Gewicht und Anzahl der Werkstücke gibt es unterschiedliche Anforderungen an Reichweite, Tragfähigkeit und Genauigkeit des Roboters und an die Ausgestaltung des Greifers für die Werkstücke. Die Positionen von ProFeeder und Roboter in Bezug zur Maschine müssen jeweils exakt bestimmt werden. Diese Aufgabe wurde bisher manuell erledigt, was viel Zeit in Anspruch nahm.
Kombination aus Werkzeugmaschine, Schubladensystem und Roboter
Jo Braun, als Geschäftsführer von Samsys auch für Produktentwicklung und Marketing zuständig, fand eine bessere und schnellere Lösung: die Fabriksimulationssoftware von Visual Components. Mit Visual Components konnte Samsys ein virtuelles Modell der gesamten Anlage aufbauen, mit dem am Bildschirm alle Fragen wie Erreichbarkeit, Genauigkeit der Positionierung, erzielbare Taktzeiten oder Kollisionsvermeidung beantwortet werden können.
Jo Braun berichtet von seinen Erfahrungen: „Visual Components wurde von uns zuerst für die Machbarkeitsstudie eingesetzt. So konnten wir sicherstellen, dass die Konfiguration aus Werkzeugmaschine, Schubladensystem und Roboter alle Vorgaben erfüllt. Schließlich konnten wir dem Kunden auch eine Simulation zeigen, um ihm zu veranschaulichen, wie seine Anlage später aussehen wird.“
Umfangreiche Bibliothek von Fabrikkomponenten
Visual Components ist eine Lösung für die 3D-Fabrikplanung und -simulation. Mit der Software können Produktionsanlagen mithilfe einer Bibliothek von mitgelieferten, vorgefertigten Fabrikkomponenten entworfen, geplant und simuliert werden. Mit der Lösung kann man digitale Zwillinge erstellen – von einzelnen Produktionszellen bis zu kompletten Fabriken.
Visual Components hat seinen Stammsitz in Finnland, aber die Software wird weltweit in unterschiedlichen Branchen eingesetzt, von der Automobilindustrie über den Maschinenbau bis zur Logistik und Verpackungsindustrie. Es gibt unterschiedliche Ausbaustufen der Software, ganz nach den Bedürfnissen der Kunden, somit ist der Kauf oder die Miete auch für kleinere Unternehmen erschwinglich.