Bin Picking mit Liebherr-eigener Software

Bin Picking mit Liebherr-eigener Software

Vom Softwarepaket bis zur schlüsselfertigen Zelle

Lieferte Liebherr Bin-Picking-Lösungen bislang mit einer Partnersoftware, so bietet das Unternehmen jetzt ein eigenständiges Software-Paket mit neuen Features an. Die Kombination aus industriellem Anwendungs-Knowhow und Softwarekompetenz soll das Produkt LHRobotics.Vision auch für Integratoren interessant machen. Folglich kann es auch in Anlagen anderer Hersteller integriert werden.

 (Bild: Liebherr-Verzahntechnik GmbH)

(Bild: Liebherr-Verzahntechnik GmbH)

Beim Bin Picking muss ein Roboter mit Hilfe eines Vision-Systems Objekte erkennen, kollisionsfrei entnehmen, in eine orientierte Lage bringen und an die Maschine übergeben. Die Software dafür, sozusagen das Gehirn des Roboters, hat Liebherr gemeinsam mit einem Forschungsinstitut entwickelt, aber zunächst ausschließlich auf eigenen Anlagen eingesetzt. 2019 entschloss man sich, die Software auf den Markt zu bringen und sie exklusiv zu vertreiben. Dafür wurde die Technologiekompetenz mit zusätzlichen Technologen und Software-Spezialisten für Vision-Systeme und Bin Picking bei Liebherr ausgebaut.

Simulation zur Anpassung des Greiferkonzepts

Angeboten wird ein Paket aus Kamera, Software und Dokumentation. Neu ist das von Liebherr entwickelte optionale Simulations-Tool LHRobotics.Vision Sim. Es simuliert mit einer virtuellen Kamera und einer virtuellen Punktewolke, ob das Greiferkonzept funktioniert und gibt dem Anwender die Möglichkeit, die Greifergeometrie anzupassen und Abläufe zu verbessern, um dadurch auch einen höheren Entleerungsgrad der Kisten zu erzielen. Dieses Feature schließt die Lücke in der Offline-Programmierung des Roboters, da nun der komplette Prozess einschließlich dem Bin Picking virtuell abgebildet werden kann.

Integration in Systeme anderer Hersteller

Ebenfalls neu ist, dass die Software auch in Anlagen anderer Hersteller integriert werden kann. Das macht sie vor allem für Systemintegratoren interessant. Sie erhalten ein marktreifes Produkt und können zusätzlich auf die Systemkompetenz bei Liebherr zurückgreifen. „Wir haben eben nicht nur die Software, sondern bringen unsere gesamte System- und Industrieerfahrung mit ein“, betont Thomas Mattern, Entwicklungsleiter Automationssysteme. „Für viele kleinere Anlagenbauer ist Bin Picking zunächst eine sehr komplexe Anwendung. Mit der Unterstützung von Liebherr sind sie eher bereit, das Thema anzugehen.“

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Liebherr-Verzahntechnik GmbH
www.liebherr.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Zimmer Group
Bild: Zimmer Group
Weniger Kosten durch Zeitersparnis

Weniger Kosten durch Zeitersparnis

Wenn es um die Produktion von Radialwellen-Dichtungsringen geht, ist eine intelligente Greiflösung unerlässlich, denn der Greifer muss Dichtungsringe mit verschiedenen Maßen flexibel handhaben. Der Hersteller Kaco setzt hierbei auf einen IO-Link-Greifer von Zimmer, der letztendlich die Produktion effizienter und schneller macht.

Bild: Robotextile GmbH
Bild: Robotextile GmbH
Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Bei der Handhabung biegeschlaffer Werkstücke treten am Produkt Verformungen auf, die die Automatisierung seit Jahrzehnten vor ein Problem stellen. Eine weitere Herausforderung, die das prozesssichere Greifen von Stoffen bisher nahezu unmöglich macht, ist das Vereinzeln von Stofflagen voneinander. So findet die Maschinenbestückung und -entnahme in der Textilindustrie meist manuell durch eine Person statt. Diese nicht wertschöpfenden Tätigkeiten und Blindprozesse können nun durch die Greiferlösungen von Robotextile automatisiert werden.