Ausgeprägter Programmieraufwand
Die Programmierung, um die Förderbandsegmente eines staudrucklosen Förderers bedarfsgerecht an die fördertechnische Aufgabe anzupassen, kann aufwendig sein. Es geht ja nicht nur darum, zu erkennen, ob eine Lichtschranke und damit eine Pufferzone belegt ist, und bei Freigabe entsprechend nachzufördern. Es gibt vielmehr verschiedene Betriebsmodi, um ein Produkt für den Transport in die nächste Zone zu starten. So z.B. alle Zonen zeitgleich starten oder nacheinander zeitlich versetzt. Besonders große Produkte können auch zwei Zonen belegen, das erfordert dann ein paralleles Starten der betreffenden Zonen. Jede dieser Methoden bietet ganz spezifische Durchsatzeigenschaften. Zudem muss man auch noch die zum Produkt passenden Anfahr- und Bremsrampen und Geschwindigkeiten programmieren. Insgesamt also eine Aufgabe, die sich nicht mal eben umsetzen lässt.
Modulare und dezentrale Controller
Eine attraktive Alternative bieten deshalb dezentrale Controller, wie sie Pepperl+Fuchs mit den Motormodulen G20 ZPA anbietet. Sie müssen nicht mehr programmiert werden, sondern bringen die erforderliche Logik bereits mit. Alle für den Betrieb notwendigen Einstellungen lassen sich über Drehschalter auf der Rückseite des Moduls vornehmen. Acht verschiedene Geschwindigkeiten, fünf Start/Stopp-Rampen in Verbindung mit der Dreh- bzw. Förderrichtung sowie sieben anwendungsspezifische Betriebsmodi können so schnell und einfach eingestellt werden. Die kompakte Bauform erlaubt einen platzsparenden und werkzeuglosen direkt in das Profil des Fördersystems. Alle benötigten Kabel sind im Modul integriert, was die Verkabelung untereinander sowie den Anschluss an Motorrollen und Lichtschrankensensoren sehr unkompliziert macht. Die Motormodule arbeiten über Nachbarschaftserkennung und sind nach dem Anschluss sofort betriebsbereit. Soll die Förderlogik doch zentral in einer Steuerung realisiert werden, sind optional Module für AS-Interface verfügbar, die sich per Flachkabel anbinden lassen.
Frei wählbare Betriebsmodi
Sieben Betriebsmodi werden von den Modulen unterstützt. So z.B. die einfache ZPA (Zero Pressure Accumulation), bei der ein Fördergut die Zone immer vollständig verlassen haben muss, bevor das nächste Fördergut einfahren darf, sowie der erweiterte ZPA-Modus, bei dem die staudrucklose Förderung über alle Zonen hinweg mit parallelem Blockeinlauf bzw. -abzug erfolgt. Im Transportation-Modus kann ein Sensor der nachgelagerten Zone entfallen. Hierzu leitet die erste Zone das Freigabesignal unmittelbar an die dahinter liegenden Zonen weiter. Gleichzeitig wird mit dem Signal auch der Motor dieser Zone eingeschaltet. Weitere Modi sind Long Zone, mit dem sich Kosten bei längeren Strecken sparen lassen, sowie der Einzonenmodus, der alle nachgelagerten Controller und BL3-Antriebsrollen gleichschalten kann. Die beiden Betriebsarten Direct Control und Direction Control runden das Spektrum der Modi ab. Mit ihnen lassen sich auch zentrale Steuerungsbefehle entgegennehmen – im letztgenannten Modus auch inklusive Drehrichtungsänderungen. Diese beiden Modi lassen sich aber auch kostengünstiger mit dem Rulmeca RMC-BL3 Motion Controller umsetzen, sofern der hier integrierte IP20-Schutz hinreichend ist.