Cloud-fähige Lackierroboter
Hochbeweglicher Roboter mit sieben Achsen
Heutige Lackierroboter mit Siebenachskinematik benötigen keine lineare Verfahrschiene mehr. Das senkt die Investitions- und Wartungskosten in der Lackierkabine. Ausgestattet mit einer neu entwickelten Steuerung sind die Roboter gerüstet für die Herausforderungen von Industrie 4.0.
Herkömmliche Lackierroboter mit sechs Achsen bewegen sich über eine Verfahrschiene in der Kabinenwand parallel zur Karosserie. Bei dem Lackierroboter EcoRP E043i hat Dürr das etablierte Konzept weiterentwickelt. „Unsere dritte Robotergeneration hat eine siebte rotatorische Achse erhalten. Das führt zu einer höheren Flexibilität und Beweglichkeit“, erklärt Dr. Hans Schumacher, President & CEO von Dürr Systems. Durch die siebte Achse, die direkt in die kinematische Kette des Roboters eingebunden ist, lassen sich bei der Innenlackierung viele Bereiche besser erreichen und Kollisionen mit dem Fahrzeug vermeiden.
Platzsparend und wartungsfreundlich
In den meisten Anwendungsfällen im Stop&Go- sowie im Line-Tracking-Betrieb ist es nun möglich, auf die aufwendige Verfahrachse zu verzichten. „Für unsere Kunden ergeben sich durch den Entfall der Verfahrachse geringere Investitionskosten und Platzverbrauch. Das gilt speziell bei Umrüstungen bestehender Lackieranlagen, aber auch für die späteren Wartungs- und Betriebskosten“, so Schumacher. Die Außenkontur der neuen Robotergeneration wurde mit vielen Details versehen, die die Wartung und Reparatur erleichtern. So reduziert sich der Zeitaufwand zum Tausch von integrierten Pneumatik-, Steuerungs- oder Hochspannungskomponenten im Roboter um bis zu 50 Prozent. Die Außenschale des Roboters besteht aus wenigen, leicht abnehmbaren Verkleidungen. Die Schnellverschlüsse erlauben einen schnellen Zugang zur integrierten Applikationstechnik. Farbwechsler und Dosierpumpe sind auf dem vorderen Arm des Roboters untergebracht und sorgen so für zügige Farbwechsel mit geringem Farbverlust und Spülmittelverbrauch. Die Schläuche werden unsichtbar durch das Innere des Roboters geführt.
Neue Prozess- und Bewegungssteuerung
Gesteuert wird der Siebenachsroboter von der ebenfalls neu entwickelten Prozess- und Bewegungssteuerung EcoRCMP2, die die Roboter in gleichmäßigen, harmonischen Lackierbahnen über die Karosserie bewegt. Kleinere Schaltschränke mit modularen Steuerungs- und Antriebskomponenten, Motoren mit hoher Leistungsreserve und digitaler Encoder-Schnittstelle sowie eine integrierte Sicherheitssteuerung mit Arbeitsraum- und Geschwindigkeitsüberwachung basieren auf dem Smart-Factory-Konzept. Die Steuerungsplattform verbindet dabei Sensoren und Aktoren des Lackierroboters mit den übergeordneten Wartungs- oder Steuerungssystemen. Ein integriertes Interface macht den Roboter cloud-kompatibel und stellt alle relevanten Daten für aktuelle und zukünftige Anforderungen im Industrie-4.0-Umfeld zur Verfügung.