ROBOTIK UND PRODUKTION: Auf welche kollaborierenden Systeme haben Sie zurückgegriffen?
Philipp A. Walden: Bei der Firma Fluri Präzisions- und Mikromechanik setzen wir den kollaborativen TM-Roboter von Omron ein. Dieser verfügt über ein integriertes Bildverarbeitungssystem, sowie, mithilfe von Kameratechnik, über ein breites Sichtfeld. Durch die moderne Beleuchtungstechnik ist eine tadellose Objekterkennung unter allen Bedingungen möglich. Der Roboter ist mit einem Standardgreifer mit produktspezifischen Fingern ausgestattet. Aufgrund unserer Plug&Play-Software ist der Roboter sofort startbereit und kann auch in anderen Einsatzfeldern genutzt werden. Durch die Verwendung einer Standarddrehbank vom Typ Schaublin 102 mit Greifzange und Standardrevolver fühlen sich die Mitarbeiter bei Fluri sicher und hatten keine Einarbeitungsschwierigkeiten. Das war sehr hilfreich bei der Integration der ersten Robotiklösung und bietet Möglichkeiten zum Ausbau.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Wie erfolgte die Projektumsetzung in Zusammenarbeit mit Staveb?
Fluri: Unsere Zielsetzung war klar. Doch es gab unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Arbeitsschritte umgesetzt werden konnten. So war von Beginn an angedacht, den Griff in die Kiste durchzuführen, was wir allerdings zusammen mit Staveb Automation verworfen haben. So setzen wir jetzt z.B. einen Vibrationsförderer ein, um die Einzelteile zur Aufnahmeposition zu transportieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Erkennung der reflektierenden Teile wurde die Beleuchtung und Optik angepasst und innerhalb des Projektfortschritts gemeinsam gelöst. Staveb Automation hat sehr genau darauf geachtet, dass alle Arbeitsschritte schlussendlich einwandfrei ohne Störungen und Unterbrechungen funktionieren. Aufgrund unserer Zeitkapazitäten werden diese beiden Produktionsschritte autonom und unabhängig von der Personalplanung durchgeführt.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Welches Fazit ziehen Sie am Ende?
Fluri: Der Cobot funktioniert einwandfrei und erfüllt genau den Zweck, den wir definiert hatten. Wir sind vollends zufrieden und würden diesen Schritt wieder gehen, denn wir konnten auch die Prozesssicherheit verbessern. Da keine Müdigkeit bei Mitarbeitern durch die monotone Tätigkeit auftritt, werden weniger Fehler gemacht und wir konnten den Gesamtprozess nicht nur sicherer gestalten, sondern auch auf Kostenseite verbessern. Des Weiteren arbeiten die Mitarbeiter nicht mit der Regelmäßigkeit des Roboters. So konnten wir auch den Werkzeugverschleiß reduzieren.
Walden: Ich denke, dieses Projekt zeigt auf, dass der Einsatz von kollaborierenden Systemen nicht nur für Großunternehmen sinnvoll ist. Auch kleine und mittelständische Unternehmen können diese Systeme effizient einsetzen und auch auslasten. Es bedarf nur der richtigen Planung und Auswahl der richtigen Werkzeuge.