Europäische Union auf Automationskurs
Die stärksten Wachstumszahlen in Europa schreiben die Staaten in Zentral- und Osteuropa – das Verkaufsplus lag 2015 bei 25 Prozent. Auch 2016 wird wieder mit einem ähnlich starken Wachstum gerechnet (plus 29 Prozent). Der positive Trend dürfte sich weiter fortsetzen. Das durchschnittliche Wachstum wird sich bei 14 Prozent pro Jahr einpendeln (2017-2019). Die größten Aufsteiger bei der Installation von Industrie-Robotern sind Tschechien und Polen. Von 2010 bis 2015 stieg die Zahl der neu installierten Industrie-Roboter in Tschechien um 40 Prozent (Compound Annual Growth Rate) und in Polen um 26 Prozent (CAGR). Die Staaten der Europäischen Union sind im globalen Vergleich insgesamt in der Automation besonders hoch entwickelt. Das wird beispielsweise an der Roboterdichte in der Automobil-Industrie deutlich. Unter den Top-10-Nationen mit den meisten Industrie-Robotern pro 10.000 Arbeitnehmer gehört jedes zweite Land der Europäischen Union an. Die stark entwickelte Automation in Westeuropa zeigt sich zudem im gesamten produzierenden Gewerbe. Von den 22 Staaten mit einer überdurchschnittlichen Roboterdichte gehören 14 zur EU. Dabei liegt die Roboterdichte in den großen westeuropäischen Volkswirtschaften aktuell noch deutlich vor Aufsteiger China. Am größten ist der Abstand dabei zu Deutschland (301 vs. 49 Einheiten) – am kleinsten zu Großbritannien (71 vs. 49 Einheiten).
Wachstumsmarkt China
Mit dem nationalen Zehn-Jahres-Plan ‚Made-in-China 2025‘ ist das Reich der Mitte angetreten, innerhalb weniger Jahre zu den technologischen Top-Industrienationen aufzusteigen. Um das von Peking gesteckte Ziel einer Roboterdichte von 150 Einheiten bis 2020 zu erreichen, müssten allerdings bis dahin rund 600.000 bis 650.000 neue Industrie-Roboter in China installiert werden. Zum Vergleich: 2015 wurden auf dem globalen Markt rund 254.000 Einheiten verkauft. Weltspitze ist China allerdings heute bereits als führender Absatzmarkt. Mit rund 68.600 verkauften Einheiten lag die Statistik 2015 um 20 Prozent über dem Vorjahr und übertrifft damit das Absatzvolumen aller europäischen Märkte zusammen (50.100 Einheiten). 2016 werden sich die Verkäufe insgesamt um 30 Prozent erhöhen und zwischen 2017 und 2019 um durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr auf über 400.000 Einheiten. Das sind dann 40 Prozent der weltweiten Lieferungen 2019. Südkorea und Japan folgen auf den Positionen zwei und drei der weltweit größten Absatzmärkte für Industrie-Roboter. Auf dem vierten Rang der weltweit größten Einzelmärkte rangieren die USA. In der Freihandelszone NAFTA (USA, Kanada, Mexiko) insgesamt stieg die Zahl der neu installierten Industrie-Roboter um 17 Prozent auf den neuen Rekord von gut 36.000 Einheiten (2015). Die USA führen dabei das Feld mit drei Viertel aller verkauften Einheiten an. Das Wachstum lag bei 5 Prozent.