Fortschreitende Automatisierung

Reinigung und Ablage gesägter Teile per Roboter

Fortschreitende Automatisierung

Die schnelle, gründliche Reinigung gesägter Teile und deren lagegerechte Ablage: Diese Arbeiten übernimmt bei der Firma Schwilk Automatendrehteile seit Neuestem ein Roboter. Der Hersteller von Automatendrehteilen hat sich im Zuge der weiteren Automatisierung für eine Roboterlösung von Meba entschieden.

Bild: Meba Metall-Bandsägemaschinen GmbH

Roboter bieten die Möglichkeit, Fachkräfte von monotonen und körperlich belastenden Arbeiten wie Be- und Entladen, Reinigen oder nachgelagerten Aufgaben zu befreien und ihnen stattdessen andere Aufgaben zu übertragen. Jochen Schwilk, Geschäftsführer des gleichnamigen Herstellers von Automatendrehteilen, erklärt: „Der Roboter bietet uns mehr Flexibilität bei der Einsatzplanung von Mitarbeitern. Bisher hat sich unsere Fachkraft um das mühsame Reinigen nach dem Sägen gekümmert. Das heißt, er hat die gesägten Teile von Spänen befreit und den hartnäckigen Kühlschmierstoff entfernt. Diese Schritte sind wichtig, da sie den Grundstein für qualitativ hochwertige Bauteile legen. Nach dem Reinigen musste er die wenig ergonomische, lagegerechte Ablage dieser Teile in eine Gitterbox oder auf spezielle Paletten vornehmen. All das übernimmt jetzt die Lösung MebaRobots.“ Die Fachkraft bei Schwilk hat die Bedienung und Prozessüberwachung einer gesamten Lager- und Produktionshalle mit insgesamt drei Meba-Metall-Bandsägen unter seiner Obhut. Mithilfe des Roboters kann sie jetzt zusätzliche Aufträge vorbereiten und das eigene Arbeitsspektrum im Materiallager und im Wareneingang erweitern.

Gleichbleibend hohes Arbeitsniveau durch Robotik

In der Vergangenheit kam es auch bei Schwilk beim Reinigungsprozess immer wieder zum Anlagenstopp der Produktionsanlage. Seit der Roboter die Aufgaben übernimmt, gehört das so gut wie komplett der Vergangenheit an. Der Roboter ist rund um die Uhr im Einsatz und liefert das immer gleiche, hohe Arbeitsniveau ab. Oftmals über Nacht hat er die gesägten Teile mannlos abgearbeitet, sodass am Morgen nahtlos weitergemacht werden kann. Sollte doch einmal in der Nacht ein Problem auftreten, wie z.B. das Brechen eines Sägebands, sorgt das Robotersystem zuverlässig dafür, dass die Anlage stehenbleibt und keine Folgeschäden an der Säge oder am Roboter selbst entstehen.

Kundenspezifische Systemlösung

In der Roboterlösung steckt speziell auf Sägeanwendungen ausgerichtetes Knowhow. Es wird nicht irgendein Roboter an eine Säge angeschlossen. Mit dem Roboterhersteller Nachi und Meba kooperieren hier zwei Unternehmen, die dafür sorgen, dass Roboter und Säge reibungslos miteinander kommunizieren. Der Anwender erhält eine kundenspezifische Systemlösung.

Auch bei Schwilk wurde im Vorfeld gemeinsam festgelegt, was genau der Roboter übernehmen soll und wie er die weitere Verarbeitung der Teile unterstützen kann. Geschäftsführer Schwilk selbst hat Ideen für die speziellen Paletten mit eingebracht, auf die die gesägten Teile vom Roboter abgelegt werden. Die Paletten weisen eine Schräglage auf, damit die Teile, wenn sie zum nächsten Bearbeitungsschritt transportiert werden, nicht rutschen. An der Drehmaschine zur weiteren Bearbeitung angekommen, kann die dort bereits vorhandene Automationsanlage die Teile direkt sauber aus der Palette greifen. Sie müssen nicht manuell umgesetzt werden. Der gesamte Bearbeitungsprozess läuft fließend weiter.

Besonders vorteilhaft wirkt sich auch der freie Zugang zur Bandsäge aus. Der Roboter steht nicht zentral vor dem Maschinenausgang, sondern etwas versetzt. Die Türen der Säge können somit jederzeit geöffnet werden. Der Roboter klappt sich in diesem Fall zusammen, anstatt im Weg zu sein. Wird er nicht benötigt, kann der Geradschnittautomat problemlos wieder ohne Roboter eingesetzt werden. Mit einem geringen Aufwand von circa 10min und wenigen Handgriffen ist das System zurückgebaut.

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