Gottesdienst 4.0

Roboterinstallation im Kölner Dom

Gottesdienst 4.0

Die Gamescom ist eine besondere Messe – sie ist das weltgrößte Event für Computer- und Videospiele. In diesem August zogen dabei rund 345.000 Menschen über das Messegelände in Köln. Um einen Teil der vorwiegend jungen Gamescom-Besucher auch zum Gang in die Kirche zu animieren, lud der Kölner Dom zu einer besonderen Messe ein.

Generalprobe des Licht- und Musikprojekts SilentMOD in der Kölner Domkirche am 17. August 2016 (Bild: Kawasaki Robotics GmbH)

Generalprobe des Licht- und Musikprojekts SilentMOD in der Kölner Domkirche am 17. August 2016 (Bild: Kawasaki Robotics GmbH)

Mit dem Projekt SilentMOD, das an fünf August-Abenden von 22 Uhr bis weit nach Mitternacht stattfand, wollte die Kirche jungen Erwachsenen den Dom erschließen und die dazu animieren, den Dom kennen zu lernen genauso wie das, wofür der Dom steht.

Robotergesteuerte Lasershow

Kernbestandteile des Projektes SilentMOD waren eine multisensorische Installation mit Musikaufführungen der DJs und Produzenten Blank & Jones, Lichtinstallationen im und am Dom zu Köln, eine Lichtshow im Inneren sowie eine robotergesteuerte Lasershow. Letztere übernahmen drei Kawasaki-Roboter, sie sollten mit der Lasershow die Heiligen Drei Könige und ihre Suche nach dem Neugeborenem symbolisieren. Zu einer regelmäßig vorgegebenen Zeit trafen sich dabei die durch die Roboter gesteuerten Laserstrahlen an einem zentralen Ort im Dom. Der Höhepunkt ihrer Suche endet im Fokus auf das Kreuz. Die Anfrage von Dr. Marius Stelzer und Michael Swiatkowski vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung nach der Machbarkeit und Durchführung der robotergesteuerten Lasershow wurde von Kawasaki Robotics umgehend aufgenommen und in die Tat umgesetzt. „Wir haben keinen Moment gezögert und uns entschlossen dieses außergewöhnliche Projekt zu unterstützen und bei der Umsetzung behilflich zu sein“, so die einhellige Meinung der Projektverantwortlichen beim Roboteranbieter. Der Standort der Roboter – das hölzerne Podest der zentralen Altarinsel des Doms – stellte besondere Anforderungen an die Roboter und deren Unterkonstruktion dar. „Den besonderen Anforderungen der Örtlichkeit wurden durch die Auswahl der Roboter Rechnung getragen, hier half uns Kawasaki Robotics sehr. Die Beratung und letztlich die Hilfe bei der Programmierung hat das Projekt einen großen Schritt nach vorn gebracht“, so Stelzer. Die knifflige Programmierung und die Installation der Roboter wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Forschung und Transfer in Dortmund und dem Lehrstuhl für Produktionssysteme der Ruhruniversität Bochum und der Unterstützung von Kawasaki Robotics durchgeführt. Der Roboteranbieter lieferte für dieses Projekt drei Roboter der RS005L-Serie. Schließlich waren bei diesem Projekt kompakte und leichte Roboter gefragt, die nach jeder Veranstaltung abgebaut und am folgenden Abend wieder installiert werden mussten. Aufgrund des niedrigen Gewichts und der einfachen Programmierung und Installation der Roboter war der tägliche Auf- und Abbau während des Veranstaltungszeitraumes schnell und leicht zu bewerkstelligen.

Vielfältige Reaktionen

Das Domkapitel, das eingeladen hatte zu diesem durchaus ungewöhnlichen Kirchenprojekt, sprach von rund 12.000 Menschen, die SilentMOD in den ersten drei Nächten besuchten und dafür teils lange Wartezeiten in Kauf nahmen. Erst in der letzten Stunde zwischen 1 und 2 Uhr Nachts musste nicht mehr angestanden werden. Wie bei einem solch unkonventionellen Projekt denkbar, waren die Reaktionen der Kölner und Kölnbesucher sehr vielfältig und reichten von „Tolle Aktion“ (Gamescom-Besucher) bis „Nicht so schlimm wie befürchtet“ (Domschweizer).

Kawasaki Robotics GmbH
www.kawasakirobot.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Robotextile GmbH
Bild: Robotextile GmbH
Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Bei der Handhabung biegeschlaffer Werkstücke treten am Produkt Verformungen auf, die die Automatisierung seit Jahrzehnten vor ein Problem stellen. Eine weitere Herausforderung, die das prozesssichere Greifen von Stoffen bisher nahezu unmöglich macht, ist das Vereinzeln von Stofflagen voneinander. So findet die Maschinenbestückung und -entnahme in der Textilindustrie meist manuell durch eine Person statt. Diese nicht wertschöpfenden Tätigkeiten und Blindprozesse können nun durch die Greiferlösungen von Robotextile automatisiert werden.

Bild: ABB AG
Bild: ABB AG
Depalettierzelle mit AMR

Depalettierzelle mit AMR

ABB hat auf der diesjährigen Logimat die neueste Generation KI-gestützter Robotiklösungen gezeigt, darunter den autonomen mobilen Roboter Flexley Tug T702, den ersten einer ganzen Reihe von mobilen ABB-Robotern mit Visual-SLAM-Navigation.