Automatisierte Gasflaschen-Bearbeitungsanlage

Automatisierte Gasflaschen-Bearbeitungsanlage

Produktionskapazitäten verdoppelt

Maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit von industriellen Unternehmen ist die Produktivität, die sich vor allem durch effiziente und innovative Automatisierungslösungen erhöhen lässt. So handhabt bei Gasitech ein Sechsachsroboter in einer vollautomatischen Anlage gebrauchte Gasflaschen und ersetzt so acht Mitarbeiter, denen die schwere und gefährliche Aufgabe erspart bleibt. Angenehmer Nebeneffekt: Die Produktivität konnte nahezu verdoppelt werden.

Die Stahl- und Aluminiumflaschen werden bei Gasitech über ein Ein- und Ausgabekarussell, das Platz für 16 Flaschen bietet, ein- und ausgeschleust. (Bild: Heitec AG)

Die Stahl- und Aluminiumflaschen werden bei Gasitech über ein Ein- und Ausgabekarussell, das Platz für 16 Flaschen bietet, ein- und ausgeschleust. (Bild: Heitec AG)

Heitec Auerbach hat für Gasitech bereits die zweite robotergestützte Anlage mit zehn Stationen zur vollautomatischen Aufbereitung von gebrauchten Gasflaschen entwickelt und gefertigt. Dort werden die Stahl- und Aluminiumflaschen zunächst in der ca. 9x9m großen Anlage über ein Ein-/Ausgabekarussell eingeschleust, das Platz für insgesamt 16 Flaschen bietet. Anschließend werden Höhe, Durchmesser und Kontur der Flaschen ermittelt. Danach werden die alten Ventile vollautomatisch herausgedreht. Da diese oft verklebt oder eingerostet sind, sind hier große Kräfte nötig. Daher werden die Flaschenfüße in einem robusten Drehtisch eingespannt. Am Ventil setzt eine Spannvorrichtung an, die dieses fixiert, während sich der Spanntisch dreht.

Sechachsroboter für die Handhabung der Gasflaschen

Nach dem Ausdrehen der Ventile werden die Flaschen in drei Entlackungsstationen mit angeschlossener Entstaubungsanlage mechanisch gebürstet, um Altlacke und vor allem aufgeklebte Etiketten zu entfernen, die Flaschenbeschriftungen freigelegt und die Flaschen für den Folgeprozess vorbereitet. An weiteren Stationen werden die Ventilgewinde nachgeschnitten und die Flaschen gewogen. Im Anschluss werden per Laser-Triangulation alte Flaschendaten und Prüftexte erfasst, per Nadelpräger ungültig gemacht und die Flaschen neu beschriftet, ehe sie fertig aufgearbeitet vom Roboter wieder in das Ein-/Ausgabekarussell zur Weiterverarbeitung bereitgestellt werden. Ein Sechsachsroboter, der bis zu 280kg stemmen kann, übernimmt dabei die gesamte Handhabung der Flaschen.

Durchlaufzeit auf 80s verkürzt

Mit der Aufbereitungsanlage für Gasflaschen werden die Produktionskapazitäten bei Gasitech deutlich erhöht. Bisher konnte das Unternehmen auf der vor zehn Jahren gelieferten ersten Heitec-Anlage circa 450 und den kleinen Handstationen pro Tag circa 200 Gasflaschen aufbereiten. An den manuellen Stationen mussten bis zu acht Gasitech-Mitarbeiter dabei zum Teil körperlich schwere und sehr gefährliche Aufgaben verrichten. Jetzt bedienen zwei Mitarbeiter das zweite Bearbeitungszentrum, das bis zu 700 Gasdruckbehälter pro Tag bearbeiten kann. So werden die Qualität verbessert, Kosten eingespart, Produktionszeiten verkürzt, Bearbeitungsfehler reduziert und die menschliche Arbeit erleichtert. Die durchschnittliche Durchlaufzeit für eine Gasflasche beträgt jetzt nur noch 80s.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Igus GmbH
Bild: Igus GmbH
Auf dem Weg zum Leuchtturm

Auf dem Weg zum Leuchtturm

Die Idee, ein Fahrerloses Transportsystem mit einem Leichtbauroboter zu kombinieren, ist beileibe nicht neu. Entsprechende Lösungen werden auch bereits als marktreif vorgestellt. Neu ist hingegen, das Ganze auf Lowcost-Level umzusetzen. Diesen Plan hegt Igus – und wieder einmal sind dessen Dimensionen ziemlich groß, wie der Robotik-Verantwortliche, Alexander Mühlens, im Gespräch mit ROBOTIK UND PRODUKTION verrät.

Bild: Igus GmbH
Bild: Igus GmbH
Machine Planner von RBTX: Kostengünstige Roboterlösungen in wenigen Minuten zusammenstellen

Machine Planner von RBTX: Kostengünstige Roboterlösungen in wenigen Minuten zusammenstellen

Getrieben durch Arbeitskräftemangel und steigenden Wettbewerbsdruck sind auch immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) am Thema Automation interessiert. Doch häufig steht die Frage im Raum: Wo fange ich überhaupt an? Die Investitionskosten scheinen hoch und die Integration komplex. Hier soll der Machine Planner auf dem Robotikmarktplatz RBTX Abhilfe schaffen.

Bild: Fraunhofer-Institut IFAM
Bild: Fraunhofer-Institut IFAM
Positioniergenauigkeit egal

Positioniergenauigkeit egal

Für die Qualitätskontrolle von additiv gefertigten (3D-gedruckten) Metallbauteilen hat das Fraunhofer IFAM eine Messstation entwickelt, die aus einem Leichtbauroboter, einem Inline-Sensor (Streulicht) und einem 3D-Sensor (3D-Flächenscanner) besteht. Mithilfe des 3D-Sensors ließ sich erfolgreich die Position der Bauteile bestimmen, woraufhin der Roboterpfad an Verschiebungen und Drehungen angepasst werden konnte. Anschließend konnte mit dem Inline-Sensor dann positionsunabhängig die Rauheit als Qualitätsmerkmal der Bauteile bestimmt werden.