Auslastung von Dreh/Fräs-Zentren steigern
Roboter als Produktionshilfe
Die effiziente Automation von Drehmaschinen erfordert eine Automationslösung mit einem Roboter, der flexibel an unterschiedlichen Maschinen einsetzbar ist. Dieser kann dann auch über längere Phasen unbeaufsichtigt arbeiten und steigert damit die Kapazität bei gleichzeitiger Schonung der personellen Ressourcen. Die Gefahrenbereichsüberwachung per Laser hat zudem den Vorteil, das dieser ohne eine platzraubende Sicherheitsbehausung auskommt.
Die Firma Johannes Lübbering im ostwestfälischen Herzebrock ist ein Anbieter von Hochpräzisionswerkzeugen der Schraub- und Bohrtechnik. „Es ist eine große Herausforderung, in den engen Platzverhältnissen, die in den Montagelinien im Automobilbau herrschen, effizient zu bohren oder zu schrauben“, erklärt Markus Füchtenhans, Fertigungsleiter bei Lübbering. Ebenso anspruchsvoll sei die Luft- und Raumfahrttechnik: „Sicherheitsrelevante Komponenten müssen zuverlässig gebohrt und verschraubt werden, und zwar mit handgeführten Bohrmaschinen, die an der Bohrstelle fixiert präzise Bohrungen durchführen.“ Mit der heimischen Bohrmaschine haben solche Werkzeuge wenig gemeinsam: „Wenn unterschiedliche Materialien wie Titan und Aluminium durchbohrt werden, erkennen unsere Produkte am Widerstand, um welches Material es sich handelt. Die Drehzahl wird dann automatisch angepasst.“ Ein moderner Maschinenpark unterstützt das Team von Lübbering in der Zerspanung, beim Erodieren und im Schleifen. Im Bereich Drehen und Fräsen sind rund 30 Werkzeugmaschinen von DMG Mori installiert.
Automatisierte Komplettbearbeitung
Bereits seit 2000 arbeitet das Unternehmen mit CNC-Technologie von DMG Mori und schon sehr früh begann es, komplexe Werkstücke komplett zu fertigen. „Da wir unsere Prozesse permanent anpassen, war dieser Schritt genauso logisch wie der Einstieg in die automatisierte Fertigung auf einer DMC 650V mit PH 150|8 Paletten-Handling im Jahr 2014“, erinnert sich Füchtenhans. Die autonome Arbeit dieser und späterer Automationen steigere Kapazitäten und unterstütze das Personal in der Fertigung: „Während die Anlagen Aufträge abarbeiten, bedienen unsere Fachkräfte weitere Maschinen oder konzentrieren sich auf die Programmierung und Qualitätskontrolle.“
Flexibler Einsatz an verschiedenen Maschinen
Ein weiterer großer Schritt war die Automation von Drehmaschinen. Frühe Versuche in diesem Bereich seien nicht sehr rentabel gewesen, blickt Füchtenhans zurück. Mit der Vorstellung des Robo2Go habe DMG Mori das jedoch geändert: „Das Konzept eines Roboters, der flexibel an unterschiedlichen Drehmaschinen einsetzbar ist, hat uns überzeugt.“ Die anwenderfreundliche Standardautomation ab Werk nutzt Lübbering derzeit an einer CTX Beta 1250 TC, alternativ kann der Roboter bei Bedarf auch an einer CTX Beta 800 arbeiten. „Das Magazin für 72 Werkstücke ermöglicht uns eine autonome Fertigung ins Wochenende hinein.“ Unter der Woche arbeite man dreischichtig. „Nachts mit etwas weniger Personal, sodass der Robo2Go auch dort über längere Phasen unbeaufsichtigt arbeiten kann.“