Start-ups fördern und von ihnen lernen
Bei der Fortentwicklung von Ontarios Robotikindustrie spielen Start-ups eine entscheidende Rolle. Aufgrund verstärkter F&E-Förderung und wettbewerbsfähiger Unternehmenssteuersätze haben Jungunternehmer in der Provinz gute Chancen. Des Weiteren haben sie die Möglichkeit, auf ein weites Netzwerk aus Hochschulen und Wissenschaftsinstituten zurückzugreifen, die junge Unternehmen fördern. Beispiele dafür finden sich viele: An der University of Waterloo entwickeln Studenten zusammen mit Partnern aus der Gesundheitswirtschaft Roboter für die Anwendung in der Physiotherapie. Am ABB Robotics Center des Sheridan Colleges in Brampton haben Jungunternehmer die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen und unter professionellen Bedingungen ihre Innovationen zu testen. Die Unterstützung der Szene durch erfahrene Unternehmen und Branchenvertreter, die als Inkubatoren oder Investoren auftreten, ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Start-up-Klima. Globale Konzerne wie Samsung, Intel und Hitatchi finanzieren Forschung an örtlichen Universitäten und Hochschulen, während MDA, Festo oder Clearpath als örtliche Inkubatoren fungieren. Viele Inkubatoren und Business Accelerators der Region haben sich zu großen Netzwerken wie dem MaRS Discovery District in Toronto oder dem Communitech in Waterloo zusammengeschlossen und bieten Start-ups zentrale Anlaufstellen. Zwischen Branchengrößen und Neulingen entsteht dabei eine symbiotische Beziehung. Gerade bei der Entwicklung von integrierten und digitalisierten Systemen, die im Zentrum der vierten industriellen Revolution stehen, profitieren die Unternehmen von der Zusammenarbeit mit der Start-up-Community, wie Peter Fitzgerald, General Manager bei Fanuc Canada, erklärt: „Fanuc arbeitet hier mit Hunderten von Integratoren, um sich den neuen Herausforderungen der industriellen Fertigung zu stellen“. Der kanadische Ableger des deutschen Unternehmens Festo hebt vor allem die Bedeutung der Jungunternehmer als Impulsgeber hervor, die stets für frische Ideen sorgen. „Wir sehen uns als eine Art Inkubator“, erklärt Roger Hallett, Kanada-CEO von Festo, dazu. n „Ausgezeichnete Perspektiven“
Ontario hat sich in den vergangenen Jahren zu einem führenden Zentrum der internationalen Robotikindustrie entwickelt. Bereits heute sind in der Provinz mehr als 350 Robotikunternehmen aktiv. Die 24 Colleges und 14 Universitäten der Provinz bilden in engem Schulterschluss mit der Wirtschaft die Fachkräfte der Zukunft aus. Darüber hinaus treiben die Hochschulen Forschung und Entwicklung in den Schlüsselbereichen Weltraumrobotik, Drohnentechnik, automatisierte Fahrzeuge sowie Untertage- und Unterwasseranwendungen voran. Die dynamische und diversifizierte Fertigungsindustrie der Provinz bietet vielfältige Anwendungsbereiche für Robotik- und Industrieautomations-Techniken, z.B. in der Automobil- und Lebensmittelwirtschaft, im Bereich von Life Sciences und Gesundheitstechnologien sowie im Anlagen- und Maschinenbau. Diese breite industrielle Basis, unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen sowie die wirtschaftliche Dynamik in der Provinz – Ontario verzeichnete im ersten Quartal 2016 die höchste Wachstumsrate aller G7-Mitglieder – bieten deutschen Investoren ausgezeichnete Wachstumsperspektiven.