Openhouse bei DMG Mori in Pfronten
Vollgas in Richtung Automation
Pünktlich zu seiner Hausmesse hat DMG Mori nicht nur die aktuellen Unternehmenszahlen veröffentlicht, sondern auch verschiedene Neuheiten präsentiert. So untermauerte der Maschinenbauer seine strategische Positionierung in Richtung Automation mit einer neuen Zelle für das Paletten-Handling.
Neue Rekordzahlen habe DMG Mori im Geschäftsjahr 2019 erreicht, betont Vorstandsvorsitzender Christian Thönes auf einer Pressekonferenz im Rahmen der diesjährigen Hausausstellung im Pfronten. Doch während der Umsatz um 2 Prozent und das Ergebnis um 7 Prozent gewachsen seien, habe man an den Auftragseingang vom Vorjahr in dem aktuell „schwierigen Marktumfeld“ nicht anknüpfen können. Die Bestellungen gingen 2019 um rund 14 Prozent zurück. Dennoch will Thönes den technologischen Umbruch und den konjunkturellen Einbruch als Aufbruch für DMG Mori verbuchen: „Wir gehen nicht vom Gas“, selbst wenn der Ausblick auf 2020 nicht so rosig sei. Stattdessen wolle man sich weiterhin verstärkt als Lösungsanbieter an den Markt wenden und führend in der industriellen Digitalisierung sein – auch über die Werkzeugmaschine hinaus. „Zudem wollen wir unseren Kunden Orientierung im Zukunftsfeld der Automation verschaffen“, so Thönes weiter. Dieses habe DMG Mori längst selbst erfasst: „Jede Maschine, die in Pfronten entsteht, ist anders – es gibt keinen Standard-Monoblock mehr. Alle Maschinen sind kundenspezifisch konfiguriert und automatisiert.“
Vom Paletten-Handling bis zum FTS
In der Folge bietet der Maschinenbauer heute bereits ein Spektrum an Automationslösungen für das Drehen und Fräsen an. Ein Querschnitt daraus wurde auf der Hausausstellung präsentiert. Premiere feierte in Pfronten das automatisierte Paletten-Handling PH Cell für Fünfachs-Bearbeitungszentren und Vertikalmaschinen. Modular aufgebaut bietet es Platz für 40 Paletten unterschiedlicher Größen (max. 500x500mm). Somit ist das System vor allem für die Bearbeitung mittlerer Bauteile mit einem Gewicht von bis zu 300kg attraktiv. Das auf der Emo erstmals gezeigte fahrerlose Transportsystem PH-AGV 50 drehte seine Runden auf der Hausausstellung und demonstrierte die automatisierte Versorgung zweier Werkzeugmaschinen. Gemeinsam mit Jungheinrich entwickelt, zielt das FTS auf flexible Prozesse und uneingeschränkte Maschinenzugänglichkeit ab. Es bewegt sich autonom auf dem Shopfloor, die Fahrwege sind frei programmierbar. Sowohl das Palettenregal als auch der Rüstplatz sind modular aufgebaut. Das flexible Automationslayout Robo2Go Vision bietet freien Zugang zur Maschine sowie ein intelligentes Sicherheitskonzept für die Kollaboration von Mensch und Maschine. Es ermöglicht eine direkte Beladung mit Europaletten und kommt durch die integrierte 3D-Kamera ohne spezifische Werkstückablagen aus. Das Teachen dauert laut Anbieter weniger als zehn Minuten. (mby)