Interview mit Yaskawa-Robotikchef Masahiro Ogawa

Interview mit Yaskawa-Robotikchef Masahiro Ogawa

„Wir läuten eine neue Ära ein“

Yaskawa hat im April seine erste Roboterfertigung außerhalb Asiens eröffnet – im slowenischen Kočevje. Über deren Bedeutung, die Herausforderungen für den japanischstämmigen Anbieter in Europa und das eigene Selbstverständnis als Roboterhersteller hat sich ROBOTIK UND PRODUKTION mit Masahiro Ogawa, weltweit verantwortlich für den Geschäftsbereich Robotik, unterhalten.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Welche Vorteile zieht Yaskawa aus der großen Wertschöpfungstiefe für Automatisierung bzw. Robotik im eigenen Konzern?

Masahiro Ogawa: Ursprünglich war Yaskawa ein motororientiertes Unternehmen und mit seinen Antriebslösungen für die Fertigungsindustrie sehr erfolgreich. Längst hat das Unternehmen sein Komponentenportfolio über den gesamten Automatisierungsbereich ausgedehnt und entwickelt sich immer weiter zum Lösungsanbieter. Das ist natürlich eine sehr gute Basis, wenn man Roboter bauen will. Aber man benötigt natürlich eine Menge zusätzliches Knowhow und spezifische Fertigkeiten, um daraus moderne Roboterlösungen zu generieren. Das macht Yaskawa sehr erfolgreich. Mit der Folge, dass die Motoman-Robotersysteme zigtausendfach und weltweit im Einsatz sind.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Yaskawa hat bislang seine Roboter in Japan und in China gebaut. Seit April gibt es jetzt auch ein Werk in Europa. Was steckt dahinter?

Ogawa: Der europäische Markt ist für Yaskawa ausgesprochen wichtig und es war aus unserer Sicht einfach an der Zeit für eine eigene Roboterproduktion außerhalb Asiens. Der große Gewinn dadurch liegt in den verkürzten Lieferzeiten für unsere hiesigen Kunden. Jetzt können wir viel besser und schneller auf Kundenwünsche in Europa reagieren. Im slowenischen Kočevje haben wir die dafür ideale Umgebung gefunden und leiten eine neue Ära bei Yaskawa ein.

„Unser Selbstverständnis als europäisches Unternehmen wollen
wir durch die Roboterfertigung
in Slowenien unterstreichen.“, Masahiro Ogawa, Yaskawa (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Yaskawa Europe GmbH
www.yaskawa.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Fraunhofer-Institut IFAM
Bild: Fraunhofer-Institut IFAM
Positioniergenauigkeit egal

Positioniergenauigkeit egal

Für die Qualitätskontrolle von additiv gefertigten (3D-gedruckten) Metallbauteilen hat das Fraunhofer IFAM eine Messstation entwickelt, die aus einem Leichtbauroboter, einem Inline-Sensor (Streulicht) und einem 3D-Sensor (3D-Flächenscanner) besteht. Mithilfe des 3D-Sensors ließ sich erfolgreich die Position der Bauteile bestimmen, woraufhin der Roboterpfad an Verschiebungen und Drehungen angepasst werden konnte. Anschließend konnte mit dem Inline-Sensor dann positionsunabhängig die Rauheit als Qualitätsmerkmal der Bauteile bestimmt werden.

Bild: Zimmer Group
Bild: Zimmer Group
Weniger Kosten durch Zeitersparnis

Weniger Kosten durch Zeitersparnis

Wenn es um die Produktion von Radialwellen-Dichtungsringen geht, ist eine intelligente Greiflösung unerlässlich, denn der Greifer muss Dichtungsringe mit verschiedenen Maßen flexibel handhaben. Der Hersteller Kaco setzt hierbei auf einen IO-Link-Greifer von Zimmer, der letztendlich die Produktion effizienter und schneller macht.

Bild: Robotextile GmbH
Bild: Robotextile GmbH
Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Bei der Handhabung biegeschlaffer Werkstücke treten am Produkt Verformungen auf, die die Automatisierung seit Jahrzehnten vor ein Problem stellen. Eine weitere Herausforderung, die das prozesssichere Greifen von Stoffen bisher nahezu unmöglich macht, ist das Vereinzeln von Stofflagen voneinander. So findet die Maschinenbestückung und -entnahme in der Textilindustrie meist manuell durch eine Person statt. Diese nicht wertschöpfenden Tätigkeiten und Blindprozesse können nun durch die Greiferlösungen von Robotextile automatisiert werden.