Yaskawa baut Roboterwerk in Slowenien

Yaskawa baut Roboterwerk in Slowenien

Yaskawa investiert rund 25Mio.€, um neben den bestehenden Produktionsstätten in Japan und China eine weitere Fertigung mit Entwicklungszentrum in Slowenien zu eröffnen. Im 4. Quartal 2018 sollen dort die ersten Motoman-Roboter aus rein europäischer Fertigung hergestellt werden. 

 (Bild: TeDo Verlag GmbH)

(Bild: TeDo Verlag GmbH)

Dieses Vorhaben konkretisierten das japanische und europäische Management am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz. Yaskawa geht davon aus, dass Technik aus Europa durch Initiativen wie Industrie 4.0 auch weiterhin in vielen Bereichen führend bleiben wird. Dazu will das Unternehmen seinen Teil beitragen: „Um noch besser als lokaler Ansprechpartner für die Kunden in Europa da zu sein, bauen wir deshalb im 101. Jahr des Firmenbestehens ein Roboterwerk erstmals außerhalb von Asien“, sagt Konzernchef Hiroshi Ogasawara. Mit Blick auf die Zukunft sei das ein wichtiger Aspekt. Gemäß der Vision Yaskawa 2025 will das Unternehmen in drei Martsegmenten den Ton angeben: Mechatronics (hierzu zählt die Industrierobotik), Humatronics und Clean Power. Masahiro Ogawa, verantwortlich für das Robotikgeschäft, unterteilt die Positionierung von Yaskawa in Europa in drei Segmente: Vom reinen Kinematikvertrieb habe sich das Unternehmen längst zum Lösungspartner für Roboter entwickelt. Die neue Fertigung leite Stufe drei ein, so Ogawa: „Damit werden wir zum Premiumpartner auch für Systemspezialisten.“ Neben dem Automobilbereich und der Fertigungsindustrie will Yaskawa so auch komplett neue Marktsegmente für die Robotik erschließen. „In Slowenien werden wir alle Highrunners aus dem hauseigenen Robotikportfolio produzieren“, geht Bruno Schnekenburger, Division President Robotics Europe, auf die geplante Fertigung ein. Zudem sollen die Standardkinematiken bei Bedarf durch ein entsprechendes Customizing auf die spezifischen Anforderungen der europäischen Kunden abgestimmt werden. Mittelfristig soll das Werk rund 80% des europäischen Bedarfs an Motoman-Robotern decken. Warum als Standort Slowenien gewählt wurde, darauf geht Europa-CEO Manfred Stern ein: „Ursprünglich haben wir eine Vielzahl an europäischen Ländern in Betracht gezogen und neben Slowenien auch Polen, Tschechien und die Slowakei in der engeren Auswahl gehabt.“ Im Endeffekt sei die Entwicklung der slowenischen Niederlassung und die bereits vor Ort existierende Erfahrung ausschlaggebend gewesen. „Auch die gute logistische Anbindung sprach für diese Region“, ergänzt Schnekenburger. Zudem sei in Bezug auf die europäische Automobilproduktion und weitere Industriezweige durchaus eine Verschiebung nach Osten hin bemerkbar. Einzig der genaue Standort in Slowenien wurde noch nicht genannt – diesen will Yaskawa in den kommenden Wochen bekannt geben. Statt eines möglichst hohen Automatisierungsgrads will Yaskawa in der slowenischen Fertigung die kollaborativen Möglichkeiten stärker ausschöpfen und so Mensch und Maschine näher zusammenbringen. Hier geht es laut Ogawa aber nicht nur um MRK-taugliche Kinematiken, sondern vor allem um ganzheitliche Safety-Ansätze. Im Jahr 2015 erwirtschaftete Yaskawa weltweit einen Umsatz von 3,6Mrd.€, davon ein gutes Drittel mit Robotik. Das Geschäft in diesem Bereich konnte seit 2011 um 50% gesteigert werden. In Europa beschäftigt das Unternehmen ca. 1.600 Mitarbeiter – davon 22% in Entwicklung und Applikations-Engineering – das Robotersegment macht hier knapp die Hälfte des Geschäfts aus (48% von 500Mio.€). Insgesamt fertigt Yaskawa pro Jahr rund 25.000 Roboter und beansprucht mit einer Basis von rund 350.000 installierten Einheiten die Marktführerschaft in der Robotik. Die slowenische Fertigung wäre die 16. Tochtergesellschaft des japanischen Konzerns in Europa. Die Zahl der Beschäftigten soll sich in diesem Zug um 200 Mitarbeiter erweitern.

Yaskawa Europe GmbH
www.yaskawa.eu.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: KUKA AG
Bild: KUKA AG
Cobot-Einsatz in der Qualitätssicherung

Cobot-Einsatz in der Qualitätssicherung

Zur Qualitätssicherung des neuen Mahlwerks für die neue Kaffeemarke Ligre hinsichtlich Langlebigkeit und Einhaltung des voreingestellten Kaffeegewichts setzten die Entwicklungstechniker von Gronbach in einem Testaufbau auf die Unterstützung durch den Cobot LBR iisy von Kuka.

Bild: Fraunhofer-Institut IML
Bild: Fraunhofer-Institut IML
Belohnung als 
Anreiz zum Lernen

Belohnung als Anreiz zum Lernen

KI-Entwickler Julian Eßer trainiert Roboter, sich intelligent zu verhalten. Denn das Entscheidende ist, dass die Maschinen nicht nur bei kalkulierbaren Ereignissen richtig handeln. Vor allem müssen sie auch in unvorhergesehen Situationen das Richtige tun. Dafür testet er als Mitglied des AI Grids, einer Initiative des Bundesforschungsministeriums, die vielversprechende Talente in künstlicher Intelligenz in Deutschland fördert, am Fraunhofer IML Hunderte Roboter in virtuellen Welten. Ziel ist, dass die Maschinen üben und lernen, mit Störungen und Varianten ähnlicher Situationen umzugehen – und dann selbst Varianten anbieten. Dafür kommt eine Art Belohnungssystem für Roboter zum Einsatz: So lernen sie leichter aus Fehlern und wählen den schnellsten und effektivsten Weg zum Ziel.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
inVISION Day Metrology 2024

inVISION Day Metrology 2024

Am 16. Mai 2024 findet zum zweiten Mal der inVISION Day Metrology – Digital Conference for Metrology statt. An dem Tag werden in den vier Sessions 3D-Scanner, Inline Metrology, Surface Inspection sowie CT & X-Ray aktuelle Lösungen und Produkte in zahlreichen 20-minütigen Vorträgen präsentiert.