Komplett-Set für die Validierung
Für diese Art von Messungen gilt wie für alle anderen Messmethoden, dass sie verständlich und nachvollziehbar sowie reproduzierbar sind. Für diese spezielle Kraft- und Druckmessung hat Pilz daher das Kollisionsmessgerät Probmdf entwickelt. Das mit Federn und entsprechenden Sensoren ausgestattete Gerät misst die auf den menschlichen Körper einwirkenden Kräfte exakt und vergleicht sie mit den Grenzwerten. Das Messgerät wird dafür an den bei der Risikobeurteilung ermittelten Positionen installiert, zwischen Roboterarm und einem steifen, unnachgiebigen Untergrund. Damit wird ein quasi statischer Kontakt, z.B. das Einquetschen des Werkers zwischen Roboter und Anlage, simuliert. Eine Software startet die Messung und verarbeitet sowie dokumentiert anschließend die Daten. Je nach Messpunkt empfiehlt das Unternehmen, den Test bis zu zehnmal durchzuführen. Der höchste Wert, der worst case, wird für die Validierung herangezogen. Wenn er die Grenzwerte überschreitet, sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie z.B. Lichtgitter oder eine trennende Schutzeinrichtung nötig. Das Kollisionsmessgerät ist Bestandteil eines Komplettsets für die Validierung gemäß ISO/TS15066. Das Set beinhaltet neben dem Messgerät mit Folien und Scanner auch verschiedene Federn, mit denen sich die verschiedenen Körperbereiche simulieren lassen. Das Unternehmen bietet das Set auf Mietbasis an, indem auch Schulung, Wartung, Kalibrierung und regelmäßig Updates enthalten sind. Das Messgerät trägt damit zur höheren Produktivität von MRK-Applikationen durch exakte Messung bei. Robotersysteme sind als unvollständige Maschine zu betrachten – so besagt es die Maschinenrichtlinie. In der Praxis erfordert jede Applikation eine eigene sicherheitstechnische Betrachtung. Letztlich ist die sichere MRK-Applikation das Ergebnis des Zusammenspiels normativer Rahmenbedingungen, einer darauf aufbauenden komplexen Risikoanalyse, der Auswahl eines Roboters mit den entsprechenden Sicherheitsfunktionen, der Auswahl der passenden, zusätzlichen Sicherheitskomponenten und schließlich der Validierung.