ROBOTIK UND PRODUKTION: Inwieweit macht es Sinn, weitere Anbieter in Ihre Partnerschaft einzubinden – z.B. für die Antriebs- oder Steuerungstechnik?
Thomas: Die Integratoren, mit denen wir zusammenarbeiten, haben in vielen Fällen Haus- und Hoflieferanten. Zudem hängt die Wahl des Antriebs- oder Steuerungsherstellers oft von den Vorgaben des Endanwenders ab. Diesbezüglich tauschen wir uns natürlich aus und passen unsere Systeme auf die geforderte Technik an. Man muss sehr flexibel sein und für alle auf dem Markt verfügbaren Antriebsmöglichkeiten entsprechende Adaptionen vorhalten. Zudem bietet Rollon von Haus aus die passende Auslegung des eingesetzten Getriebes oder Motors an. Wir berechnen die Anwendungsdaten und Leistungsparameter und geben sie unseren Kunden per Datenblatt an die Hand.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Wie stark spielt denn das Thema Mensch/Roboter-Kollaboration in Ihrer Partnerschaft eine Rolle?
Schmid: Insgesamt gibt es in vielen Anwendungsfällen eine Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter – dafür sind unsere Geräte ja auch gemacht. Aber selbst ohne klassischen Schutzzaun und mit flexiblen Sicherheitslösungen wie 3D-Scannern ist es dann doch meist eher ein Nebeneinander als ein direktes Miteinander.
Dahl: Das sehe ich auch so. Ich habe schon viele Leichtbauroboter integriert. Dabei war es bisher noch nie erforderlich, dass Mensch und Roboter im Prozess tatsächlich zeitgleich an einem Werkstück zusammenarbeiten. Gleichwohl wird die Umsetzung einer solchen Applikation durch die MRK-Fähigkeit der Technologie durchaus möglich.
Knevels: Die Möglichkeit, eine 7. Achse auch in Hinblick auf MRK-Einsätze kompatibel zu einer entsprechenden Kinematik auszurüsten, die gibt es durchaus. Aber die Safety-Anforderungen erhöhen sich dann deutlich. Zudem sehe ich im Moment auch noch keine tatsächliche Notwendigkeit in den Anwendungen.
Schmid: Ich bin aber sicher: Es werden spannende Szenarien kommen, z.B. im Bereich Logistik und Warehouse-Management, wo auch immer mehr automatisiert wird. Deswegen sollten sich die Anbieter schon Gedanken machen, wie sich echte MRK-Applikationen mit 7. Achse einfach und effizient realisieren lassen.