Fördertechnik für Produktions- und Logistiklinien

Fördertechnik für Produktions- und Logistiklinien

Schritt für Schritt zum automatisierten Materialfluss

Die Glasindustrie wächst und erwartet einen stetig steigenden Absatz. Daher steht es auch für die Produktion von Glasverpackungen nicht schlecht. Um den Materialfluss zu verbessern, bietet sich moderne Fördertechnik, wie Palettenspenderanlagen und automatisierte Versandbahnhöfe, an.

Die Materialflussanlage von Haro für Noelle + von Campe beinhaltet zwei Vetikalfördereranlagen als Palettenspender zum Transport ins Obergeschoss. (Bild: Haro-Gruppe)

Die Materialflussanlage von Haro für Noelle + von Campe beinhaltet zwei Vetikalfördereranlagen als Palettenspender zum Transport ins Obergeschoss. (Bild: Haro-Gruppe)

Seit mehr als 150 Jahren produziert Noelle + von Campe Glasverpackungen in allen denkbaren Größen und Formen. Bis zu zwei Millionen Glasverpackungen verlassen täglich die beiden Werke in Boffzen. Bereits 1993, 2008 und 2014 stattete Noelle + von Campe seine Produktions- und Logistiklinien mit Fördertechnik aus und gestaltete bislang manuelle Abläufe damit voll automatisiert. Dabei setzt das Unternehmen seither auf die Erfahrung von HaRo Anlagen-und Fördertechnik: Der HaRo-Leistungskatalog umfasst die Realisierung komplexer Anwendungen durch effiziente Materialflusstechnik. Je nach Anforderungen werden dabei Standardkomponenten oder Sonderkonstruktionen eingesetzt, die eine kosteneffiziente und qualitativ hochwertige Lösung versprechen.

Palettenspenderanlagen für fünf Produktionslinien

Für den Neubau eines zweiten Werks in ca. 700m Entfernung vom alt eingesessenen Standort wandte sich Noelle + von Campe ebenfalls an HaRo: Analog den Anforderungen im bestehenden Werk wurden für fünf Produktionslinien Palettenspenderanlagen und ein Versandbahnhof installiert, nach Stand der Technik mit zahlreichen Innovationen, wie Profibus-Architektur in der Steuerungstechnik, Siemens S7, grafische Bedienpanels für Wartungs- und Handbetrieb sowie Ethernet-Modems für Fernanalysen. Der Datenaustausch zum ERP-System wurde modernisiert. Auch die Mechanik wuchs mit den Aufgaben; besonders wurde auf Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit geachtet. Funktional wurden zwei der fünf Palettenspender mit zusätzlichen Hüben ausgestattet. Diese ermöglichen eine vereinfachte Kontrollmöglichkeit der Mitarbeiter direkt an der Palettierung und gestalten diesen Arbeitsplatz ergonomisch.

Automatische Nachtschichtproduktion

Mittlerweile war auch die Kapazität der Versandbahnhöfe im Werk I erschöpft. Im Werk II sollte zudem im Versand eine komplette Nachtschichtproduktion automatisch und zielgerecht gepuffert werden. HaRo konzipierte im Werk I eine komplett neue Speicheranlage. Mittels Ablaufsimulationen wurde eine passende Lösung gefunden. Dazu wurde der vormalige Versandspeicher demontiert; per Zuführstrecke wurden die Paletten dann direkt aus der Produktion über eine unterfahrbare Brücke in ein separates Kaltlagergebäude gefahren. Via Lift erreichte das Fördergut den neuen Speicherbahnhof. Zur Kapazitätserhöhung wurden bestimmte Waren gedoppelt, das heißt nach vorheriger Ausrichtung positionstreu übereinandergestellt. Nach einer Barcode-Scannung erfolgte die automatische Verteilung in die Zielpuffer, wobei zur Vergrößerung der Nutzfläche auf den Transport-LKWs ein Teil der Paletten mittels Manipulator um 90° versetzt wird. Nach Abfrage an das ERP-System wurde eine komplette LKW-Ladung zusammengestellt und flächenverdichtet. Weiterhin wurde das Kellergeschoss der Produktion für Bügelgläser mittels Lift und Fördertechnik an den neuen Speicher angebunden. Im Werk II realisierte HaRo einen zusätzlichen Versandspeicher mit einer ca. 100m langen Zuführtechnik vom Bestandspeicher. So konnte eine komplette Nachtschichtproduktion auf zehn parallelen Pufferlinien für den Versand bereitgestellt werden. Per Scanner erreicht die Ware die vom ERP-System vorbestimmte Zielstrecke. Ein Transferwagen verteilt die Ware zuverlässig.

www.haro-gruppe.de

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