Linearmotorachsen für das Handling von CEE-Steckverbindungen
Komplett ansteckend
Wenn kleine Sondermaschinenbauer Großprojekte anpacken, müssen sie sich auf den Komponentenlieferanten verlassen können. Für eine Montagestraße, auf der CEE-Stecker vollautomatisch montiert werden, braucht es mehr als nur ein paar Handling-Komponenten. Ein komplett vormontiertes und vorkonfiguriertes System bestehend aus frei programmierbaren Linearmotorachsen und einem Drehmodul, die auf einer gemeinsamen Linearmotorachse laufen, ermöglicht aufgrund einer Applikationssoftware den automatischen Variantenwechsel.
Weiss hat den Werkstückträgertransport und das Handling für die Montagestraße für CEE-Steckverbindungen von Wilei übernommen. So konnte sich das Unternehmen voll und ganz um die Prozesse und Montageschritte kümmern. Weiss übernahm als Systemanbieter das zugehörige Linearmontagesystem und die Linearmotorachsen des Handlings, die nicht als Einzelkomponenten, sondern als komplett konfiguriertes und vormontiertes Gesamtsystem geliefert wurden. „Natürlich hätten wir den Teiletransport und das Handling auch selbst konstruieren und montieren können“, versichert Frank Burgbacher, Geschäftsführer von Wilei, „aber das bindet Kapazitäten. Da konzentrieren wir uns lieber auf das, was wir am besten können.“ Mit Wurzeln im Bereich Stanz- und Umformtechnik und der Neuaufstellung im Vorrichtungs- und Sondermaschinenbau ist das Unternehmen ein klassischer kleiner Sondermaschinenbauer. Der sinnvolle und möglichst effektive Einsatz der Mitarbeiterkapazitäten ist bei einer Unternehmensgröße von fünf Angestellten überlebenswichtig – insbesondere, wenn der erste Großauftrag ansteht.
Auftrag für eine neue Montagestraße
2013 bekam das Unternehmen von Bals den Zuschlag für den Bau einer neuen Montagestraße. In seinem Zweitwerk im brandenburgischen Freiwalde fertigt das Unternehmen für Industriesteckverbindungen u.a. CEE-Steckverbindungen: ein typisches Massenprodukt, das jedoch für seine Variantenvielfalt bekannt ist. Für die Steckverbindermontage bedeutet das größtmögliche Flexibilität bei geringen Taktzeiten oder in diesem Fall 60.000 Stück pro Woche in 300 Varianten – eine echte Herausforderung für die Sondermaschine. Burgbacher entschied sich daher von Anfang an dafür, das Thema Taktzeit und Teiletransport komplett einem einzigen Partner zu übertragen. Der Auftraggeber hatte aus Platz- und Erweiterungsgründen von Anfang an ein Linearsystem vorgegeben. Weiss hat mit dem LS 280 ein Linearmontagesystem im Programm, das als aufgeschnittener Rundschalttisch die gestellten Vorgaben erfüllt. Das System setzt für den Transport der Werkstückträger an den Bearbeitungsstationen einen Kurvenantrieb mit folgenden Eigenschaften ein: weicher Bewegungsablauf, hohe Positioniergenauigkeit ohne zusätzliche Indexierungsschritte und damit geringe Taktzeiten.