Outsourcing der kompletten Applikation
Im der Folge kann der Kunde seine komplette Linearapplikation an Rollon outsourcen – ein attraktives Angebot angesichts steigender Lieferzeiten und knapper Entwicklungsressourcen. Denn um ein exakt passendes System zu bauen, sind viel Know-how und Erfahrung erforderlich sowie eine hochwertige Ausrüstung für Engineering, Produktion und Tests. Deshalb kann Rollon Linearlösungen oftmals schneller, performanter und professioneller umsetzen und hat gleichzeitig immer die Gesamtkosten im Auge. Weitere Argumente für das Outsourcing sind Verlässlichkeit, Performance und Kosteneffizienz sowie Einkauf, Logistik oder Gewährleistung. „Unser Mindset ist, das Optimum für den Kunden herauszuholen“, fährt der Marketingleiter fort. Schließlich habe man bei Rollon alle Kernprozesse und ein Testlabor im Haus, um eine hohe Qualität der Linearsysteme zu gewährleisten. Bei allem Wachstum dieses Level an Kundenorientierung zu halten, ist laut Toniolo vor allem eine Frage der eigenen Einstellung. Sprich: Man braucht motivierte und leistungsbereite Mitarbeiter. „Um unsere Leute mitzunehmen und Enthusiasmus für den Job zu erzeugen, investieren wir viel in eine gute Atmosphäre und Teambuilding. Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital.“
Von der Komponente zum System
Neue Produkte kommen bei Rollon nicht nur aus der eigenen Forschung und Entwicklung, sondern auch über gezielte Akquisitionen ins Sortiment. Ein konkretes Beispiel ist die Übernahme von Elmore. „Auf Seite der Aktuatoren konnten wir unsere Position durch den Zukauf des italienischen Marktführers entscheidend verbessern“, begründet Toniolo die Strategie. Dennoch seien Komponenten nach wie vor Kernbestandteil der Rollon-DNA und extrem wichtig für das Unternehmen. „Darum wollen wir das Produktprogramm vervollständigen, Synergien nutzen, neue Applikationen finden und darauf aufbauend wiederum verstärkt Systeme entwickeln.“ Durch die Integration der akquirierten Unternehmen hat Rollon heute Zugriff auf einen umfangreichen Baukasten an Linearkomponenten sowie -achsen und kann auf modularer Basis Systeme individuell auf die Kunden abstimmen. Denn im Vordergrund stehen immer dessen Bedürfnisse. In diesem Sinne gelte es, schnell auf neue Anforderungen und sich ändernde Spezifikationen zu reagieren. „Obwohl das bestehende Rollon-Portfolio eine Vielzahl an Anwendungen abdeckt, tun sich immer wieder neue Lücken auf, die wir füllen wollen. Dabei kommen wir jedoch mehr und mehr an den Punkt, an dem der Kunde mehr braucht als einzelne Komponenten“, erklärt Toniolo den Weg zu Systemlösungen. Im Gegensatz zum Komponentengeschäft, bei dem Rollon ausschließlich auf selbst gefertigte Bauteile setzt, stammen bei Linearsystemen aber nicht alle Bestandteile aus eigener Produktion. Auf Seite der Motoren arbeitet das Unternehmen z.B. mit Partnern und kann so flexibel auf die Wünsche des Kunden eingehen. „Obwohl wir immer stärker in mechatronischen Systemen denken, positionieren wir uns bewusst nicht als Systemintegrator“, betont Toniolo. Man wolle kein Konkurrent der eigenen Kunden sein. „Hier ist eine saubere Trennung unbedingt erforderlich.“
Mehr Reichweite für Roboter
Über den Systemgedanken will der Anbieter stärker in die Automation einsteigen. „Deshalb war die Ergänzung unseres Angebots um eine siebte Achse für Robotereinsätze ein logischer und konsequenter Schritt“, hebt Roberto Toniolo hervor. Denn oft ist die Reichweite von Robotern ein limitierender Faktor für deren Produktivität. Bei fünf bis zehn Prozent der modernen Roboterapplikationen bietet sich deshalb eine siebten Achse an – weil sie z.B. bei der Beschickung von Maschinen deutlich effizienter und günstiger ist, als ein zweiter Roboter. „Darum engagieren wir uns sehr intensiv in diesem Bereich und positionieren uns auch als Lieferant für Roboterhersteller“, fährt Toniolo fort. „Ziel ist es, auch mit der siebten Achse ein international etablierter Anbieter zu sein.“ So hat Rollon in den vergangenen anderthalb Jahren auf jedem Erdteil bereits siebte Achsen realisiert, und auch in der Systemfertigung gibt es ständig eindrucksvolle Projekte: Im Bau befindet sich derzeit z.B. eine 20m lange siebte Achse für Lackierroboter. Laut Toniolo entwickelt sich die siebte Achse für Rollon zu einer echten Erfolgsstory.