Redundanz für mehr Sicherheit
Speziell bei sicherheitsrelevanten Verschraubungen in der Automobilindustrie (Risikoklasse-A-Verschraubungen, VDI-Richtlinie 2862) müssen Schraubwerkzeuge mit einer Sensorik zur Messung mindestens einer Steuergröße versehen sein. Hierzu erläutert Flaig: „Wir messen das Drehmoment und den Drehwinkel direkt und bekommen dazu durch die simultane Erfassung des Drehmoments des proportionalen Motorstroms eine Redundanz als dritte Größe. Diese wird zur permanenten Selbstüberwachung der Systemintegrität genutzt.“ Für Anwendungen, in denen Schrauben vollautomatisch montiert werden sollen, ist der Sensorschrauber gut geeignet. Auch für herausfordernde Schraubprozesse, bei denen die Toleranz gering ist zwischen dem Punkt an dem die Schraube zu lose, also ohne Klemmkraft angezogen ist, bzw. die Schraubverbindung durch Überdrehen zerstört wird, gibt es eine zuverlässige Lösung: Die mehrstufige Präzisionsverschraubung hilft hier, das passende Drehmoment zu finden. Da auch mangelhafte Werkstücke Schraubfehler verursachen, werden diese bei der automatisierten Verschraubung sicher erkannt und so eine Nullfehlerproduktion gewährleistet.
Einfache Bedienung
Wichtig war den Entwicklern zudem, dass sich das System einfach über eine Windows-Software bedienen lässt. Mit ihr werden die Schraubparameter programmiert. Außerdem sorgt sie durch die differenzierte Darstellung von Schraubkurven für Prozesstransparenz in Echtzeit und bietet gute Möglichkeiten für die Prozessdatendokumentation. Die zuverlässige Funktionsfähigkeit des Schraubsystems lässt sich ebenfalls automatisiert überprüfen, z.B. täglich vor Schichtbeginn. Dazu wird die Schraubautomationsanlage um einen intelligenten stationären Schraubfallsimulator ergänzt, mit dem sich zyklisch das Drehmoment überprüfen lässt.