Cobots, Lowcost, No Code

Cobots, Lowcost, No Code

Mit diesem Heft, liebe Leserinnen und Leser, halten Sie die umfangreichste Ausgabe in Händen, die das Fachmagazin ROBOTIK UND PRODUKTION in seiner rund sechs Jahre alten Geschichte je hervorgebracht hat. Und der Grund dafür? Die bevorstehende Automatica in München.

Frauke Itzerott, Redakteurin, ROBOTIK UND PRODUKTION (Bild: TeDo Verlag GmbH)

Die Lösungen, Produkte und Themen, die die Branche auf der bevorstehenden Automatica beschäftigen, finden sich nicht nur in unserem Schwerpunkt ab Seite 39. Stattdessen ziehen sie sich durch das gesamte Heft. So berichten wir z.B. über eine Palettieranwendung für Meisenknödel. Nicht nur der Hersteller des Roboters, ABB, ist Aussteller auf der Automatica, sondern auch der Integrator der Palettierzelle: Coboworx. Das Startup hat es sich zur Aufgabe gemacht, Robotertechnik und Automation auch für kleine und mittelständische Unternehmen erschwinglich zu machen. Ein großer Trend, der derzeit viele Firmen beschäftigt – und ein Grund, warum die Robotik in der Branche und in der Automatisierung allgemein eine so große Rolle spielt.

Weitere Trends, die sich im Vorfeld der Messe ablesen lassen, sind die kollaborative Robotik sowie die No- oder Low-Code-Programmierung. Was Coboworx und andere Anbieter mit User-freundlichen Konfiguratoren oder wirtschaftlichen Kauf- und Mietangeboten vorhaben, verspricht auch die einfache Programmierung via App: die Demokratisierung der Robotik. Auch die zunehmende Entwicklung von Lowcost-Modellen, wie dem Roboter Horst von Fruitcore Robotics oder dem Cobot Rebel von Igus, zielt darauf ab. KMU sollen Robotertechnik einfach und mit schneller Amortisierung einsetzen können, um damit dem Fachkräftemangel und anderen branchentypischen Herausforderungen zu begegnen.

Besonders gut für Automatisierungsprojekte im Mittelstand eignen sich kollaborierende Leichtbauroboter. So hat der Marktführer Universal Robots nach eigener Angabe bereits 50.000 solcher Roboter in allen möglichen Applikationen im Einsatz. Kim Povlsen, Geschäftsführer des dänischen Unternehmens, bezifferte das Potenzial an Cobots im Gespräch mit dem Handelsblatt auf etwa neun Millionen Einheiten und sieht die Branche auf dem Weg zu Milliardenumsätzen. Auf der Automatica zeigt z.B. Fanuc drei neue Cobot-Modelle und Kuka eine neue Version des LBR Iisy mit überarbeitetem Betriebssystem. ABB präsentiert die Cobots GoFa und Swifti, Yaskawa die neue Cobot-Serie HC DTP (siehe auch S. 56).

Der Leichtbaurobotik- und Cobot-Markt ist in Bewegung und die bevorstehende Automatica wird den Besuchern einen hervorragenden Einblick geben. Doch nicht nur Branchenmessen sind wichtig, um den Überblick zu behalten – über einen Markt, von dem der Marktforscher Interact Analysis glaubt, dass er bis 2026 einen Wert von über 2Mrd.US$ erreicht. Auch die Bedeutung von Informationszuträgern, wie der vorliegenden Ausgabe von ROBOTIK UND PRODUKTION, wird immer wichtiger, um den Überblick im Robotikdschungel zu behalten.

In diesem Sinne wünsche ich eine erhellende Lektüre.

Frauke Itzerott

Tedo Verlag GmbH
www.tedo-verlag.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Zimmer Group
Bild: Zimmer Group
Weniger Kosten durch Zeitersparnis

Weniger Kosten durch Zeitersparnis

Wenn es um die Produktion von Radialwellen-Dichtungsringen geht, ist eine intelligente Greiflösung unerlässlich, denn der Greifer muss Dichtungsringe mit verschiedenen Maßen flexibel handhaben. Der Hersteller Kaco setzt hierbei auf einen IO-Link-Greifer von Zimmer, der letztendlich die Produktion effizienter und schneller macht.

Bild: Robotextile GmbH
Bild: Robotextile GmbH
Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Automatisierung von biegeschlaffen Werkstücken

Bei der Handhabung biegeschlaffer Werkstücke treten am Produkt Verformungen auf, die die Automatisierung seit Jahrzehnten vor ein Problem stellen. Eine weitere Herausforderung, die das prozesssichere Greifen von Stoffen bisher nahezu unmöglich macht, ist das Vereinzeln von Stofflagen voneinander. So findet die Maschinenbestückung und -entnahme in der Textilindustrie meist manuell durch eine Person statt. Diese nicht wertschöpfenden Tätigkeiten und Blindprozesse können nun durch die Greiferlösungen von Robotextile automatisiert werden.