Interview mit Frank Blase, Geschäftsführer von Igus

ROBOTIK UND PRODUKTION: Igus ist ja als Unternehmen dafür bekannt, dass es sich stark mit Tribo-Werkstoffen und dessen Eigenschaften auseinandersetzt. Wie wichtig ist dieses Engagement für den Bereich Robotik?

Blase: Ich sehe es als entscheidend: Natürlich geht es in der Anwendung auch um das Design, um Steuerung und um Software. Aber im richtigen Werkstoff liegt letztendlich die Basis für einen erfolgreichen Einsatz. Viele Anzeichen sprechen momentan dafür, dass wir mit dieser Denke richtig liegen. Ein gutes Beispiel liefern unsere neuen Zahnräder aus dem 3D-Drucker, die in Sachen Lebensdauer auf einmal alles schlagen, was bislang mechanisch gefräst wurde. D.h. auf Werkstoffseite greifen die verschiedenen Tätigkeitsbereiche von Igus sehr schön ineinander.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Welchen Stellenwert erhält denn die Low-Cost-Robotik bei Igus und im Markt insgesamt zukünftig?

Blase: Durch unser Portfolio im Bereich von Energieketten und Co. beschäftigen wir uns ja schon seit Jahrzehnten mit Robotern und deren Einsatzbereichen. Dass dieses klassische Segment jetzt schnell mit dem Low-Cost-Baukasten zusammenwächst, ist, trotz gewisser Überschneidungsbereiche, aber eher unwahrscheinlich. Entsprechend sehe ich Robolink mehr als Ergänzung zu unseren anderen Baukästen wie z.B. dem Drylin-Linearangebot. Insgesamt wird die Low-Cost-Robotik aber irgendwann einen sehr hohen Stellenwert erhalten, davon bin ich überzeugt. Die Frage für Igus ist nun, welche Schlüsse wir strategisch und produkttechnisch ziehen müssen, um dann auch an diesem Erfolg teilzuhaben. Für die Antwort – um hier den Kreis wieder zu schließen – führt für uns kein Weg an ausprobieren und testen vorbei.

ROBOTIK UND PRODUKTION: Besten Dank für das Gespräch, Herr Blase. (mby)

 (Bild: ?Markus Roth/Roth Technik GmbH)

(Bild: ©Markus Roth/Roth Technik GmbH)

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