Boll Automation: Undefinierte Grate entfernen

Intelligente Sensorik in der Gießerei

Undefinierte Grate entfernen

Das Unternehmen Heidenreich&Harbeck stellt Gussteile her – von der Entwicklung bis zur finalen Bearbeitung. Für die Fertigung von einbaufertigen Gusskomponenten hat Boll Automation eine Lösung entwickelt, bei der ein roboterbasierter, vollautomatischer Nachbearbeitungsprozess trotz der undefinierten Ausbildung der Gussgrate ermöglicht wird.
Die Kernkompetenzen von Boll Automation liegen in der Robotik, Messtechnik und automatisierten Oberflächenprüfung für schlüsselfertige Prüf- und Automatisierungssysteme mit optischer 100-Prozent-Prüfung in der Fertigung. „Bei Heidenreich&Harbeck lag der Fokus auf einem vollautomatischen Nachbearbeitungssystem zum Entgraten von Gussteilen“, erklärt André Peters, Geschäftsführer von Boll Automation. Eine Umstellung von manuellen Tätigkeiten auf roboterbasierte bietet sich in Gießereien an: Ob extreme Hitze, das Handling flüssiger Metalle oder extrem schwerer Gewichte, viel Staub, Arbeitsbereiche mit hoher Feuchtigkeit oder herumfliegende Späne in der Nachbearbeitung – die Umgebung stellt für Mensch und Maschine eine Belastung dar und erfordert hohe Robustheit. Hinzu kommen hohe Anforderungen an Produktqualität, Reproduzierbarkeit, Flexibilität in der Produktion, an Stückzahl und Taktung.

Gleiche Ergebnisse trotz unterschiedlicher Gratstärken

„Bisher hat die undefinierte Ausbildung der Gussgrate bei Heidenreich&Harbeck eine robotergestützte Automatisierung in der Nachbearbeitung erschwert und teilweise sogar unmöglich gemacht“, so Peters. Mit der jetzt gefundenen Lösung habe man diese Herausforderung erfolgreich umgesetzt. Der bei Heidenreich&Harbeck auf einer Konsole montierte Foundry-Roboter von Kuka ist mit mehreren Bearbeitungsaggregaten zum Putzen und Abschleifen der Gussgrate ausgerüstet. Boll Automation konnten die Hürde der Undefinierbarkeit der Gussteile mit vorgelagerter Prüftechnik erfolgreich nehmen und so eine gezielte Nachbearbeitung ermöglichen. Der dafür eingesetzte Roboter vom Typ KR 120 R2900 F extra wurde nicht nur mit einem Wechselsystem zur Aufnahme von Bearbeitungswerkzeugen ausgestattet, sondern zusätzlich mit einem Sensorsystem.

Hohes Maß an Flexibilität

„Durch die Kombination von Roboter und Dreiachs-Positioniereinheit mit einer Traglast von 750kg erreicht die Anlage ein hohes Maß an Flexibilität. Dadurch ist sie in der Lage, unterschiedliche Gussteile von allen Seiten zu entgraten“, sagt Kai Helmstetter, Technischer Leiter von Boll Automation. Das reduziere die Taktzeiten in der Nachbearbeitung auf engem Raum erheblich. Daneben weist die neue Automatisierungslösung weitere Vorteile auf: Die individuelle, robotergeführte Nachbearbeitung ist auf das jeweilige Werkstück angepasst. Die Qualität kann dadurch verbessert und konstant hoch gehalten, die Werkzeuge geschont werden und eine hohe Reproduzierbarkeit ist trotz unterschiedlicher Gratausprägungen gegeben. Nicht zuletzt konnte der Gussteilehersteller durch die neue Automatisierungslösung die Arbeitsplätze mitarbeiterfreundlicher gestalten.

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Boll Automation GmbH
www.bollautomation.de

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