Roboter schleifen Schaltschränke produktiver
Weil die Unterdruckleitungen an den Vakuumgreifern ihres Schleifroboters durch starke mechanische Belastungen immer wieder undicht wurden, setzte Rittal versuchsweise Multiflex-Schwenkkupplungen von Atlas Copco ein. Der eigentlich für Druckluftwerkzeuge konzipierte Kupplungstyp bewährt sich inzwischen seit über einem Jahr.
Tausende von Schaltschränken aus Edelstahl produziert Rittal in seinem Werk im hessischen Wissenbach jedes Jahr. Nach dem Schweißen müssen die Nähte der Gehäuse mit Schleif- und Polierbürsten nachbearbeitet werden, weil der Werkstoff durch das Schweißen farbig wird. „Bis vor zwei Jahren haben wir das fast durchweg in Handarbeit erledigt“, so Jörg Waldschmidt vom Rittal-Technologie- und Servicecenter. „Aber nachdem die Produktionsmengen stetig anstiegen, konnten wir unseren Mitarbeitern diese laute und körperlich anstrengende Tätigkeit nicht mehr zumuten.“
Roboter erledigt Schleifarbeiten
Im Bereich der AE-Edelstahl-Kompaktschaltschrank-Serie übernimmt seit einiger Zeit ein Roboter den Hauptteil dieser Arbeiten. Da der Industrieroboter in einer geschlossenen Zelle arbeitet, sank der Lärmpegel in der Werkshalle spürbar. Auch die Staubbelastung verringerte sich durch diese Abkapselung. „Der Roboter entnimmt über seine Vakuumgreifer mit einem Unterdruck von 0,8bar die Gehäuserohlinge der Fertigungslinie und führt sie an den rotierenden Korundschleifmitteln, speziellen Bürsten, Schleifbändern und Polierscheiben für die Außen- und Innenbearbeitung entlang“, schildert Waldschmidt den Fertigungsablauf.
Vakuumleitungsverbindungen verschleißen schnell
Dabei wählte man die Vakuumgreifer als wirtschaftlichste und praktikabelste Lösung. „Doch diese war nicht frei von Problemen“, gibt der Produktionsverantwortliche zu. Starke Belastung durch die vielfachen Dreh-, Schwenk- und Kippbewegungen in allen Achsen sowie der Dreischichtbetrieb in der abrasiven Umgebung ließen die Dichtungselemente an beanspruchten Verbindungselementen der Vakuumleitungen schon nach kurzer Zeit verschleißen. „Der Unterdruck war durch kleine Lecks einfach nicht mehr stark genug, und so konnten die Werkstücke im schlimmsten Fall aus dem Greifer rutschen. Defekte Leitungen am Roboter, Schäden an den Bearbeitungsmaschinen sowie Macken und Beulen am Bauteil selbst waren die Folge“, blickt Waldschmidt zurück.