Inspektionsroboter ausgestattet mit Zykloidgetrieben

Robotergestützte Inspektion

Aktuell befindet sich der Roboter in der Testphase. „Der Einsatz von Robotern für die Inspektion von Lagertanks steht noch ganz am Anfang und bis zur vollständigen Kommerzialisierung des TIR wird es wohl noch eine Weile dauern“, so Grabert. Das liegt unter anderem daran, dass die Tanks derzeit in keiner Weise für Roboterinspektionen auslegt sind. „So ist der Zugang über das kleine Mannloch alles andere als einfach“, macht der Prüfexperte deutlich. „Im Inneren des Tanks folgen weitere Hindernisse, wie verschiedene Installationen oder Heizrohre. Ein schwieriges Terrain für den TIR, der die Barrieren umfahren muss, ohne dass sich seine Kabel verheddern. Das erfordert viel Engineering-Knowhow. Auch die Bauweise der Tanks wird sich ändern müssen.“ Doch Bodenplatten in Lagertanks sind nicht die einzigen Objekte, die in Zukunft von Robotern unter die Lupe genommen werden. Mit dem MCCR (Mec Combi Crawler Robot) verändert Innospection auch die Kontrolle von Schiffsrümpfen. Der MCCR wird in Zusammenarbeit mit der brasilianischen Wissenschafts- und Technologieinstitution Senai Cimatec entwickelt und soll künftig die flache Unterseite von FPSOs (Floating Production Storage and Offloading Unit = Schwimmende Produktions- und Lagereinheit) auf Korrosion und Lecks untersuchen. „FPSOs sind Supertanker, die auf dem Meer liegen und fest vertaut sind. Es wäre ein Riesenaufwand, die Leitungen zu kappen, nur um die Schiffe zur Überprüfung ins Trockendock zu schleppen“, erklärt Grabert. Deshalb müssen regelmäßig Taucher ran – eine beschwerliche und gefährliche Tätigkeit. „Im Moment werden nur einzelne Ultraschallmessungen sowie visuelle Prüfungen durchgeführt. Mit dem MCCR lassen sich aufgrund ausgeklügelter Inspektions- und Navigationstechnik sowohl Qualität als auch Wiederholbarkeit der Untersuchungen um ein Vielfaches verbessern“, so Grabert. Auch Sicherheit ist ein großes Thema. So dürfen z.B. für Offshore-Arbeiten in Norwegen keine Taucher mehr eingesetzt werden. Wie beim TIR kommt auch hier das MEC-Verfahren zum Einsatz. Die Navigation ist allerdings ungleich aufwendiger und arbeitet mit Sonar, einem Doppler-Geschwindigkeitsmesser (DVL), einem inertialen Navigationssystem (INS) sowie Kameras. Vier Antriebsräder, die sich unabhängig voneinander lenken lassen, sorgen für eine hohe Wendigkeit. Die Nabtesco-Getriebe sind auch hier im Antriebsstrang untergebracht – je eins an den vier Antriebs- sowie den vier Lenkmotoren. Bis der MCCR ins Meerwasser abtauchen kann, müssen sich Anwender allerdings noch etwas gedulden: Die Entwicklung hat gerade erst begonnen.

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Nabtesco Precision Europe GmbH
www.nabtesco.de

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