Flexibel automatisierte Lötprozesse

Der Aufbau des Kolbenlötkopfs

Kernelemente des Kolbenlötkopfs sind ein Lötkolben mit Heizelement und Lötspitze, ein Drahtvorschub, ein Absaugstutzen für Dämpfe und eine im Kopf integrierte Steuerung. Der Lötkolben stellt den passenden Wärmeübertrag in die Lötstelle sicher. Das ermöglicht zunächst der Federweg des Heizelements, der selbst größere Lagetoleranzen der Lötstelle ausgleichen kann und so für einen unmittelbaren Kontakt der Lötspitze mit dem Substrat sorgt. Eine direkte Rückkopplung der Temperatur im Lötpad und Kontaktpin ermöglicht ein präziser Temperaturfühler in der Lötspitze. So kann für jede Lötstelle individuell die Temperatur geregelt werden. Auch ein Schutz vor zu hohen Temperaturen, die die Baugruppe beschädigen könnten, ist gewährleistet.

Auftreffpunkt und Förderweg

Für eine einwandfreie Lötung ist der Auftreffpunkt des Lötdrahts an der Lötstelle von entscheidender Bedeutung. Trifft das Lot nicht auf den vordersten Teil der Lötspitze auf, besteht die Gefahr, dass zu viel Flussmittel verdampft und damit in der Lötstelle nicht als Aktivator vorliegt. Trifft der Lötdraht nur auf die Lötstelle, kann es passieren, dass er nicht sauber abschmilzt. Daher sind die Zustellwinkel des Drahtvorschubs über eine feine Gradulierungsskala einstellbar. Ein kurzer Förderweg verhindert, dass der Draht knickt oder verkantet. Sichergestellt wird das durch eine leichtgängige Lagerung der Drahtrolle direkt am Lötkopf und zwei gehärtete Räder, die den Draht mit passgenauem Anpressdruck durch einen kurzen Kanal ohne Reibwiderstand in die Lötstelle fördern. Der Lötdraht-Vorschub wird kontinuierlich durch Anwesenheitsprüfung des Lötdrahts und sensorisch überwachten Vorschub gewährleistet.

Einfache und schnelle Integration

Neue Möglichkeiten für individuelle Maschinenkonzepte bietet der für hohe Wirtschaftlichkeit entwickelte und auf einfache und flexible Integration ausgelegte Kolbenlötkopf MSH150 von Unitechnologies. Ein kompaktes und robustes Design, das trotzdem alle wichtigen Funktionen vereint und z.B. den Drahtvorschub nicht zwecks Gewichtsreduktion auslagert, hatte bei der Konzeption Priorität. Mit nur 3,5kg Gewicht kann er in unterschiedliche Handhabungssysteme eingesetzt werden: neben Zustellachsen auch Portalsysteme mit flexibler Kinematik oder Sechsachsroboter. Der schnelle Einbau des Lötkopfs wird durch einen vielseitigen Montageadapter unterstützt.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

www.unitechnologies.com

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: KUKA AG
Bild: KUKA AG
Cobot-Einsatz in der Qualitätssicherung

Cobot-Einsatz in der Qualitätssicherung

Zur Qualitätssicherung des neuen Mahlwerks für die neue Kaffeemarke Ligre hinsichtlich Langlebigkeit und Einhaltung des voreingestellten Kaffeegewichts setzten die Entwicklungstechniker von Gronbach in einem Testaufbau auf die Unterstützung durch den Cobot LBR iisy von Kuka.

Bild: Fraunhofer-Institut IML
Bild: Fraunhofer-Institut IML
Belohnung als 
Anreiz zum Lernen

Belohnung als Anreiz zum Lernen

KI-Entwickler Julian Eßer trainiert Roboter, sich intelligent zu verhalten. Denn das Entscheidende ist, dass die Maschinen nicht nur bei kalkulierbaren Ereignissen richtig handeln. Vor allem müssen sie auch in unvorhergesehen Situationen das Richtige tun. Dafür testet er als Mitglied des AI Grids, einer Initiative des Bundesforschungsministeriums, die vielversprechende Talente in künstlicher Intelligenz in Deutschland fördert, am Fraunhofer IML Hunderte Roboter in virtuellen Welten. Ziel ist, dass die Maschinen üben und lernen, mit Störungen und Varianten ähnlicher Situationen umzugehen – und dann selbst Varianten anbieten. Dafür kommt eine Art Belohnungssystem für Roboter zum Einsatz: So lernen sie leichter aus Fehlern und wählen den schnellsten und effektivsten Weg zum Ziel.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
inVISION Day Metrology 2024

inVISION Day Metrology 2024

Am 16. Mai 2024 findet zum zweiten Mal der inVISION Day Metrology – Digital Conference for Metrology statt. An dem Tag werden in den vier Sessions 3D-Scanner, Inline Metrology, Surface Inspection sowie CT & X-Ray aktuelle Lösungen und Produkte in zahlreichen 20-minütigen Vorträgen präsentiert.