Anwendungen für Schweißen und Montage
Mehrere im Projekt entwickelte und in ersten Praxistests erprobte Robotersysteme und Arbeitsplätze für die Mensch-Roboter-Kollaboration demonstrieren den Nutzen der Softwarekomponenten in typischen Produktionsszenarien von KMU. Der Coweldrob des Fraunhofer IPA ist eine Schweißzelle für die Fertigung in Losgröße 1. Robuste 3D-Sensorik, umfangreiche Technologie- und Prozessmodelle und eine intuitive grafische Bedienoberfläche ermöglichen das Nahtschweißen von vormontierten Bauteilen mit wenigen Handgriffen. Das System scannt Werkstücke, identifiziert die zu schweißenden Nähte und schlägt dem Schweißer Parameter für den Prozess vor. Ebenso identifiziert und lokalisiert das System bekannte Werkstücke und generiert das Schweißprogramm dann automatisch. Der Schweißer kann dieses in der Bedienoberfläche anpassen oder direkt ausführen lassen. Weitere Anwendungen, wie das Schweißen großer Bauteile oder die Montage von Getriebekomponenten, werden mit einem Zweiarm-Roboter realisiert, der ähnlich der menschlichen Arbeitsweise agiert. So sind keine Spannvorrichtungen nötig und Positionieraufwand entfällt. Sensorüberwachte Skills sollen die Durchführung von Einfüge- und Schraubvorgängen ermöglichen, 3D-Sensorik das Finden und Aufgreifen von Bauteilen an nur ungefähr bekannten Positionen im Arbeitsraum. Auch Montageprozesse mit Toleranzen im Mikrometerbereich sind möglich, wie die Präzisionsmontage einer Bauteilgruppe ohne produktspezifische Fixierungen und Führungseinrichtungen zeigt. Mitarbeiter des Institutes haben dabei ermittelt, dass die Automatisierung der Anwendung eine um 30 Prozent reduzierte Fehlerrate gegenüber der manuellen Ausführung ermöglicht.