Industrieroboter: Komplettausstattung serienmäßig

Stumpf: Allerdings ist die Unsicherheit bei den Interessenten ebenfalls noch sehr hoch. Es gibt immer noch großen Informationsbedarf, wie solche Roboter eingesetzt werden können und ob diese wirklich sicher sind. Allerdings verlieren die Leute aufgrund der kompakten Bauweise der Roboter sowie einer eher vorsichtigen Arbeitsweise auch schnell die Angst. Das ist natürlich einerseits gut, aber man muss auch immer wieder ins Bewusstsein rücken, dass es sich um eine Maschine handelt.

Gibt es diese Unsicherheit vielleicht auch, weil das Robotikrecht noch in den Kinderschuhen steckt?

Stumpf: In der Tat ist das Robotikrecht bisher ein noch relativ undefinierter Bereich. Hier betritt man Neuland. Auch hinsichtlich der Normungen sind wir in einem Entwicklungsprozess. Zwar gibt es jetzt eine erste Fassung der TS15066, die Unternehmen bei der Risikoanalyse hinsichtlich der Einführung kollaborierender Roboter unterstützt. Bis hier aber Rechtssicherheit besteht, wird noch einige Zeit vergehen. Es ist also insgesamt ein in der Entwicklung befindliches, spannendes Thema.

Welche wichtigen Trends sehen Sie in der Robotik in den nächsten fünf bis zehn Jahren?

Stumpf: Abseits der Industrieroboter denke ich, dass die unterstützenden Roboter im Haushalt zunehmen werden. Die Industrieroboter sind weitgehend ausgereift und in vielen verschiedenen Varianten vorhanden. Abgesehen von den kollaborierenden Funktionen wird hier meiner Ansicht nach nicht mehr allzu viel passieren.

Schweer: Meiner Meinung nach landen wir hier wieder bei dem Thema Industrie 4.0. Die nächsten Hauptentwicklungsschritte in der Robotik werden nicht in der Mechanik liegen, die tatsächlich weitgehend ausgereift ist. Es wird darum gehen, Software – Architekturen zu schaffen, die im Hinblick auf eine am Bedarf orientierte Fertigung Industrieroboter, kollaborierende Roboter und Serviceroboter effizient mit der gesamten Produktionsanlage vernetzt. Und zwar so, dass dies visuell wahrnehmbar wird und die notwendigen Daten so transferiert werden, dass auf Veränderungen rasch reagiert werden kann.

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Kawasaki Robotics GmbH
www.kawasakirobot.de

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