Mensch und Roboter rücken zusammen

Expert Days on Service Robotics 2016

Mensch und Roboter rücken zusammen

Mensch trifft Roboter – unter diesem Motto standen die 9. Expert Days on Service Robotics. Zwei Tage lang präsentierten Referenten auf dem Symposium neuartige Ansätze und Anwendungen aus der Welt der Assistenz- und Servicerobotik. Dabei wurde deutlich: Damit robotergestützte Assistenzsysteme zum Selbstverständnis im industriellen Alltag werden, braucht es internationale Standards und eine enge Verzahnung mit komplexen Software- und Sensorlösungen.
Die beiden Chairmen, Martin Hägele vom Fraunhofer IPA in Stuttgart und Dr. Anders Billesø Beck vom Dänischen Technologie-Institut, sowie die Referenten aus insgesamt neun Nationen ließen keinen Zweifel: Längst sind die Grundlagen der Servicerobotik geschaffen, die Zahl der Anwendungen steigt rasant und der Fokus richtet sich heute verstärkt auf konkrete Aufgaben im industriellen Alltag. Zugleich wächst der Bedarf an multifunktionalen Systemen, die einen dauerhaft rentablen Einsatz ermöglichen.

Gesamtheitliche Prozessbetrachtung

Immer wieder wurde im Laufe der von Schunk initiierten Veranstaltung deutlich, wie wichtig es ist, die Entwicklung der physikalischen und der kognitiven Interaktion künftig konsequent aufeinander abzustimmen. Denn vor allem in einem intensiven Miteinander der einzelnen Disziplinen sieht die Servicerobotik-Community den Schlüssel für künftige Erfolge. Nur so wird es gelingen, intelligente Serviceroboterlösungen zu realisieren, die die hohen Anforderungen beispielsweise der Automobilindustrie erfüllen. Während bislang viele Operationen ausschließlich isoliert betrachtet wurden, sind künftig immer häufiger integrierte Lösungen gefragt. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Themen Safety, intuitive Programmierung, aber auch die vorausschauende Interaktion mit dem Menschen, die besonders komplexe Algorithmen erfordert. Mechanische Komponenten, Sensoren, Software, die Kommunikation innerhalb der Systeme und die Schnittstelle zum Nutzer werden immer stärker als Einheit verstanden. Fest steht nach Ansicht der Expertenrunde, dass die Entwicklungsgeschwindigkeit in der Servicerobotik sehr hoch ist und für engagierte Unternehmen viel Potenzial bietet.

Leichtbauarm für autonome Assistenzroboter

Wie eine multifunktionale Handhabungslösung aussehen kann, die autonom im Umfeld des Menschen agiert, zeigt Schunk mit einem mobil einsetzbaren, anthropomorphen Greifarm. Er lässt sich virtuell programmieren, reagiert optional auf Kollisionen und ermöglicht unmittelbar nacheinander unterschiedliche Greifoperationen. Die gesamte Applikation wurde auf ROS-Basis programmiert. Die Inbetriebnahme des Powerball Lightweight Arms und der Fünffingerhand SVH ist mit allen gängigen Webbrowsern möglich. Hierfür stellt Schunk eine App zur Verfügung, die auf handelsüblichen Smartphones, Tablets und PCs genutzt werden kann. Virtuelle Schieberegler und ein integrierter 3D-Viewer ermöglichen eine achsspezifische Programmierung. Optional kann der Arm mit einer integrierten, strombasierten Kraftregelung ausgestattet werden. Um den Wechsel zwischen unterschiedlichen Einsatzorten zu beschleunigen, lassen sich komplette Prozeduren abspeichern, situationsabhängig aufrufen und innerhalb kurzer Zeit an das jeweilige Einsatzszenario anpassen. Aufgrund der 24V-Technik und vollständig integrierter Elektronik kann der Leichtbauarm mobil, beispielsweise auf fahrbaren Plattformen, genutzt und über Akku mit Energie versorgt werden. Hierfür sind weder ein zusätzlicher Schaltschrank noch ein PC erforderlich. n

Schunk GmbH & Co. KG
www.schunk.de

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