Fahrerlose Transportsysteme: Anwendungsfälle, Funktionen, Risiken

Fahrerlose Transportsysteme: Anwendungsfälle, Funktionen, Risiken

Automatisiert und mobil

Bis vor ein paar Jahren waren fahrerlose Transportsysteme (FTS) nur in Lagern, Automobilmontagewerken und anderen Betrieben mit großer Grundfläche zu finden. Doch im Zeitalter von Industrie 4.0 steigen Interesse und Nachfrage auch in vielen anderen Bereichen. Durch die hohe Aufmerksamkeit auf Konnektivität, Automatisierung und Echtzeitdaten sind FTS gerade für kleine und mittlere Unternehmen attraktiver geworden.

 (Bild: Tarent Solutions GmbH)

(Bild: Tarent Solutions GmbH)

Der Begriff FTS beschreibt Fahrzeuge, die sich ohne Bediener oder Fahrer bewegen. Sie sind meist auf Werks- oder Lagerflächen zu finden, aber auch bei Außeneinsätzen auf einem befestigten, begrenzten Gelände. Die Fahrzeuge bestehen aus einem oder mehreren radbasierten Ladungsträgern und werden in industriellen Fertigungs- und Logistikprozessen eingesetzt – ob für die Rohstoffförderung, die Bewegung von Arbeitsprozessen, die Lieferung von Teilen und Werkzeugen, die Bewegung von Fertigprodukten und die Entsorgung von Abfällen zum Recycling.

Verschiedene Anforderungen, verschiedene Typen

Auf dem Markt erhältlich sind eine große Auswahl an FTS mit verschiedenen Optionen hinsichtlich der Art und des Gewichts der Ladung. Generell werden drei Kategorien an FTS unterschieden:

  • • Der sogenannte Tugger besteht aus einem Zugfahrzeug mit einem oder mehreren Anhängern. Dieser Typ wird eingesetzt, wenn es um das Bewegen schwerer Nutzlasten über große Entfernungen in Lagern oder Fabriken geht. Tugger sind für diese Fälle sowohl mit als auch ohne Zwischenabnahme und -abgabe entlang der Strecke geeignet.
  • • Automatisierte Gabelstapler werden verwendet, um palettierte Ladungen entlang vorgegebener Routen zu bewegen. Ein fahrerloser Gabelstapler hat eine Tragfähigkeit von bis zu mehreren Tonnen und kann diese Lasten über vertikale Bewegungen in Regale koordinieren.
  • • Mit der dritten Kategorie, der Einheitsladung, können Stückgüter von einer Station zur anderen bewegt werden. Diese Art von FTS werden auch für die automatische Be- und Entladung von Paletten mittels Rollen eingesetzt und sind insbesondere für das Bewegen kleinerer Lasten ausgelegt.
 (Bild: Tarent Solutions GmbH)

(Bild: Tarent Solutions GmbH)

So wählen Nutzer das richtige FTS

Die Wahl des richtigen FTS hängt nicht nur vom Typ ab, sondern sollte aufgrund weiterer Faktoren und Technologien getroffen werden. Dazu gehören das Leitsystem, Navigationsmethoden, Kollisionsvermeidung, Sicherheit oder Batterien bzw. Ladevorgänge. Unabhängig davon, welches FTS und welche Technologie gewählt wird, braucht jedes Fahrzeug ein Steuerungssystem. Mit Hilfe dessen kann es mit Arbeitsaufgaben beauftragt und untereinander verfolgt werden. Die Steuerungslösung stellt zudem über ein drahloses Netzwerk (in der Regel WiFi) sicher, dass Lasten zum richtigen Ziel transportiert werden. Für den effizienten Transport der Materialien wird das FTS über ein vorprogrammiertes Leitsystem gesteuert. Dieses bestimmt den Weg und die Art und Weise, wie sich das Fahrzeug um die Anlage herum bewegt und kennt jederzeit dessen genauen Standort.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

tarent solutions GmbH
www.tarent.de/services/iot

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: SMW-electronics GmbH
Bild: SMW-electronics GmbH
Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Kontaktlose Übertragung von Energie und Signalen durch induktive Koppelsysteme von SMW-Electronics

Eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur digitalen Fabrik spielt smarte Konnektivität. Zur kontaktlosen Übertragung von Energie und Signalen für die Anbindung von Sensoren und Aktoren hat SMW-Electronics induktive Koppelsysteme entwickelt. In den unterschiedlichen Bauformen können sie nicht nur zusätzlichen Nutzen ausspielen, sondern ermöglichen auch ganz neuartige Anwendungen. Endlos rotierende Robotergreifer sind nur ein Beispiel.

Bild: DM-Drogerie Markt
Bild: DM-Drogerie Markt
Kommissionierung von Versandpaletten

Kommissionierung von Versandpaletten

Im Verteilzentrum der Drogeriekette DM in Wustermark bei Berlin sind insgesamt 19 Kuka-Roboter im Einsatz. Sie palettieren, depalettieren und positionieren die Waren vor, die dann vom Verteilzentrum aus ihren Weg in die DM-Filialen finden. Die automatisierten Intralogistiklösungen dort kommen von Swisslog. Das neuartige daran: Um alle Filialen flexibel und individuell mit Waren zu versorgen, kommt ein digitaler Zwilling der Filiale zum Einsatz.