MRK als neue Ära der Robotik?

Anfänge von MRK

Bereits sehr früh hatte sich das DLR dem Thema MRK gewidmet, erste Lösungen entstanden so ab den 1990er-Jahren unter dem Kürzel LBR. Zu einer ersten industrietauglichen Kinematik wurde das System etwa 2004 und an Kuka lizensiert. Darauf aufbauend entwickelte der Roboterhersteller seinen LBR iiwa – voll mit Highend-Technik und deswegen auch nicht gerade preisgünstig -, der im Jahr 2013 vorgestellt wurde. Heute ist daneben das günstigere Familienmitglied LBR iisy auf dem Markt erhältlich. Auch die anderen großen Roboteranbieter griffen den Trend recht schnell auf. ABB zeigte seine MRK-Zweiarmkinematik erstmals 2011 – damals noch als Konzeptstudie Frida. Seit einigen Jahren wird der Leichtbau-Cobot marktreif und unter dem Namen Yumi angeboten. Yaskawa präsentierte seinen Cobot HRC10 auf der japanischen Robotermesse iRex im Jahr 2015. Dass es aber nicht unbedingt spezielle Kinematiken sein müssen, zeigen unter anderem Fanuc mit seinen grünen Robotern oder Stäubli. Deren MRK-Lösungen setzen auf den Einsatz moderner Software und Sensorik, um Roboter für den Einsatz im direkten Umfeld des Menschen abzusichern.

Das DLR widmete sich bereits in den 1990er-Jahren dem Thema Leichtbauroboter und lizensierte 2004 das Modell LBR an Kuka. (Bild: DLR (CC-BY 3.0))

Das DLR widmete sich bereits in den 1990er-Jahren dem Thema Leichtbauroboter und lizensierte 2004 das Modell LBR an Kuka. (Bild: DLR (CC-BY 3.0))

Mit dem Trend zum Erfolg

Ein Anbieter, der als Cobot-Pionier zwingend zu nennen ist, ist das dänische Unternehmen Universal Robots (UR). Es gilt heute als erfolgreichster Player im Bereich der Leichtbau- und MRK-Roboter. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass es die Firmengründer bei der Markteinführung 2008 sehr gut verstanden haben, die Vorteile für den Anwender aufzuzeigen: Ein günstiger Roboter, der einfach in die Steckdose gesteckt und unkompliziert per Bedien-Panel in Betrieb genommen wird und der bedingt durch Konstruktion, Gewicht und Geschwindigkeit sein menschliches Gegenüber nicht ernsthaft verletzen kann. Diese Eigenschaften, kombiniert mit einem smarten Vertriebs- und Support-Konzept, haben dafür gesorgt, dass UR – trotz stetig zunehmender Konkurrenz – einen Marktanteil von weltweit rund 40 Prozent hält. Bei jährlichen Umsatzwachstumsraten in einem ähnlichen Prozentbereich. Kein Wunder, dass dieses Modell jedes Jahr mehr Nachahmer aus allen Teilen der Welt findet. So haben im vergangenen Jahr viele neue Namen die Bühne der Mensch/Roboter-Kollaboration betreten: z.B. Kassow Robots, Doosan oder Isybot.

Fokus auf die Robotik

Als Fachzeitschrift hat sich ROBOTIK UND PRODUKTION von Beginn an komplett den technologischen Entwicklungen im Bereich von industriellen Robotern verschrieben. Entsprechend begleitet das Magazin die Entwicklungen der Mensch/Roboter-Kollaboration stetig. In dieser Ausgabe von ROBOTIK UND PRODUKTION präsentieren die folgenden Seiten ein breites Spektrum an erfolgreichen MRK-Anwendungen, verfügbaren Neuheiten und Expertenmeinungen. (mby)

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